Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen

Buch 2

SCHATTENKRIEG


Kapitel 137: Das Geräusch von Vertrauen

Örtlichkeit: Trainingskomplex TYR IV – Orbitale Einheit für Führungstaktik
Leitmotiv: Vertrauen ist kein Befehl – es ist eine Entscheidung

Die Wände waren grau, das Licht präzise gefiltert.
Nichts an diesem Raum war zufällig.
Eryn Valdez stand in der Mitte des Taktikdoms.
Um sie herum projizierte die Simulation feindliche Formationen,
Strahlungsausbrüche, strategische Korridore –
aber heute war kein Training.

Heute sprach Min-ho.

Sein Abbild, holographisch und dennoch eindringlich,
sprach nicht über Zielvektoren oder Truppenbewegungen,
sondern über Zweifel.

"Es wird der Moment kommen,
an dem ihr keinen Befehl mehr erhaltet.
Nur ein Gefühl.
Und ihr müsst entscheiden:
Folge ich der Struktur – oder dem, was ich fühle?"

Die anderen Offiziersanwärter schwiegen.
Ashir Takano blickte nur zu Boden.
Doch Eryn hob den Kopf.
Sie verstand:
Das wahre Kommando lag nicht im Rang.
Es lag im Blick.
Im Aushalten des Widerspruchs.

Nach der Ansprache verließ sie das Dom-Feld,
ihre Schritte hallten nach.
Ashir folgte ihr, ohne zu sprechen.

In der Luft lag etwas Unausgesprochenes –
eine Art Vertrauen,
das nicht geboren, sondern entschieden wurde.

Letzter Satz:
"Vielleicht war der erste echte Befehl jener, den man sich selbst gab."