Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 3
Das letzte Licht
Kapitel 278: Die Kinder kehren nicht zurück
Örtlichkeit: Welt nach der Schwelle
Leitmotiv: Was vergeht, bleibt
Sie hatten geglaubt, dass etwas mit ihnen gehen würde. Ein Licht. Eine Hand. Ein Schatten, vielleicht.
Doch als sie sich umsahen, war da nichts.
Kein Laut. Kein Blick, der sich erwidern ließ. Die Xhorr-Kinder – die zarten Wesen zwischen den Zeiten, jene, die geführt hatten ohne zu führen – waren fort.
Nicht gestorben. Nicht verloren.
Nur: nicht mehr da.
Was blieb, war ein Echo – nicht in den Ohren, sondern im Gehen.
Denn jeder Schritt war nun anders. Als wäre etwas verschoben worden, leise, kaum spürbar, aber unwiderruflich.
Kalima fühlte es zuerst: das Fehlen war kein Verlust, sondern ein Raum.
Ashir nickte, ohne dass etwas gesagt wurde. In ihm war ein Bild – ein Muster in Licht, das sich nie hatte greifen lassen, aber doch gewirkt hatte.
Duran blieb stehen. Für einen langen Moment. Sah sich um, als könnte er sie noch einmal erkennen. Aber die Luft war still. Nur die Erinnerung atmete.
Dann gingen sie.
Jeder in eine andere Richtung.
Nicht aus Entzweiung. Nicht aus Streit.
Sondern weil das "Wir" nicht mehr gebunden war an Nähe.
Sie trugen es in sich.
Ein leises Licht.
Ein fremdes Lächeln.
Ein Satz, der nie ausgesprochen wurde.
Die Xhorr-Kinder kehrten nicht zurück. Aber was durch sie gegangen war, kehrte in allem wieder.
In Gestein.
In Winden.
In der Art, wie jemand innehielt, bevor er sprach.
Die Gruppe zerfiel nicht – sie verteilte sich.
Wie Samen.
Wie Risse im Eis, die nicht zerstören, sondern öffnen.
Letzter Satz:
Und irgendwo, jenseits von Namen, atmete die Stille weiter.