Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 3
Das letzte Licht
Kapitel 208: Erster Ort
Örtlichkeit: Der verlassene Mond
Leitmotiv: Wendepunkt – das kalte Erwachen in einer toten Welt
Der Mond lag bleich und reglos unter dem schwarzen, endlosen Himmel. Jeder Schritt der Gruppe wirbelte feinen Staub auf, der schwer und fast greifbar in der kalten Luft hing. Kein Wind, kein Tier, kein Flüstern – nur die Stille, die in die Knochen kroch.
Kalimas Augen tasteten die zerklüftete Landschaft ab, suchten nach einem Zeichen, das mehr versprach als Leere. Ihr Herz zog sich zusammen, ein scharfer Kontrast zur eisigen Kälte auf ihrer Haut. Hier gab es nichts zu erobern, nur zu überleben.
Ashir spürte die unruhigen Blicke der anderen, das stumme Ringen mit dem Unbekannten. Er hob die Hand, um die Schatten zu beruhigen – doch die Xhorr-Kinder bewegten sich nicht zurück, sie webten still leuchtende Muster aus Erinnerungen in die Luft, wie flüchtige Spuren einer längst verlorenen Heimat.
Duran atmete schwer, seine Gedanken taumelten zwischen Erschöpfung und der leisen Hoffnung, die im Schweigen lag. "Kein Versprechen, nur ein Versprechen nicht aufgegeben zu werden," flüsterte er und ließ den Satz im frostigen Wind hängen.
In der wachsenden Dunkelheit fühlten sie sich klein, verletzlich – und doch verbunden. Nicht durch Worte, sondern durch das geteilte Wissen, dass diese Zuflucht nur ein flüchtiger Atemzug war auf ihrem langen Weg.
Letzter Satz:
Und in der Kälte dieses verlorenen Ortes erwachte die erste Hoffnung — ein Flüstern, das sich wie ein Versprechen in die Dunkelheit webte.