Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen

Buch 3

Das letzte Licht


Rezension 

"Der letzte Befehl – Die Stille ist kein Schweigen": Ein poetischer Tauchgang ins kollektive Bewusstsein

Mit dem dritten Band seiner Trilogie setzt Schriftsteller Gerd Gross ein gewaltiges Zeichen in der deutschsprachigen Science-Fiction-Landschaft. "Die Stille ist kein Schweigen" bricht radikal mit erzählerischen Konventionen und begibt sich auf eine existenzielle Erkundung von Wandel, Identität und dem Wesen des Seins.

Statt linearer Handlung bietet der Roman eine poetisch-dichte Sprache, die den Leser in eine metaphysische Zwischenwelt führt – den sogenannten Nullsektor – in dem Raum, Zeit und individuelle Grenzen ihre Bedeutung verlieren. Die vier Hauptfiguren durchlaufen innere Transformationen, die tief in philosophische und spirituelle Fragen eintauchen und dabei stets das fragile Gleichgewicht zwischen dem Alten und dem Neuen thematisieren.

Dem Autor Gerd Gross gelingt eine meisterhafte Verdichtung von abstrakten Konzepten wie kollektives Bewusstsein, Resonanz und Loslassen, ohne je den Zugang zum Leser ganz zu verlieren. Die bildhafte Sprache erzeugt eine intensive Atmosphäre, die mehr fühlt als erklärt, und fordert den Leser heraus, sich auf eine Reise jenseits des Gewohnten einzulassen.

Diese künstlerische Entscheidung macht das Buch gleichzeitig zu einer Stärke und einer Hürde: Leser, die Action und klare Handlungsschritte suchen, könnten sich abgehängt fühlen. Wer jedoch bereit ist, sich auf das anspruchsvolle Gedankenspiel einzulassen, findet eine meditative Erzählung, die lange nachwirkt.

"Die Stille ist kein Schweigen" ist somit nicht nur der Abschluss einer Trilogie, sondern ein philosophisches Manifest über die Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Transformation – ein Werk, das sich in seiner Tiefe und formalen Kühnheit hervorhebt und in der deutschen Science-Fiction ihresgleichen sucht.

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