Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 3
Das letzte Licht
Kapitel 260: Rückkehr in das Noch-nicht
Örtlichkeit: Dämmerzone zwischen Vision und Wirklichkeit
Leitmotiv: Hoffnung, Abschied – Die Öffnung des Unbestimmten
Etwas löste sich.
Nicht mit einem Riss, nicht mit einem Klang.
Es war ein Verblassen –
so fein, dass sie es erst spürten, als es fast vorbei war.
Die Zone atmete aus.
Der Raum, der keiner war,
öffnete sich zur Grenze hin,
wie Nebel, der nicht weicht, sondern sich umstellt –
sanft, gleichmütig, unbestechlich.
Die Kinder der Xhorr standen noch eine Weile bei ihnen,
nicht als Gestalten, sondern als Gegenwart.
Dann begannen sie zu verschwinden –
nicht in einem Sprung,
sondern wie Erinnerungen,
die sich in andere Erinnerungen auflösen.
Keine Trauer. Kein Abschied.
Nur dieses tiefe Wissen:
Etwas wurde gegeben.
Etwas bleibt.
Jano hielt den Blick noch lange in das schweigende Licht.
Ashir berührte mit den Fingerspitzen die Luft,
als könne er noch etwas ertasten.
Kalima weinte nicht.
Aber ihre Tränen hatten sich in ein anderes Element verwandelt –
eines, das keine Spur mehr im Körper hinterlässt,
nur in der Zeit.
Als sie die Schwelle übertraten,
verloren die Dinge wieder ihre Durchlässigkeit.
Die Welt formte sich zurück –
Wände, Schwerkraft, Schatten.
Es roch wieder nach Metall, nach Staub,
nach dem Alten.
Aber sie waren es nicht mehr.
Etwas in ihnen hatte sich verschoben –
nicht sichtbar,
aber unumkehrbar.
Ein Licht, das nicht flackert.
Ein Ton, der nicht klingt,
aber da ist.
Hoffnung?
Vielleicht.
Oder etwas Tieferes –
eine neue Art, sich zu erinnern,
ohne zurückzublicken.
Letzter Satz:
Und während der Morgen über eine Welt dämmerte, die noch dieselbe war, begann in ihnen bereits die Geschichte, die es noch nicht gab.