Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen

Buch 3

Das letzte Licht


Kapitel 245: Innerer Kreis

Örtlichkeit: Zentrum des Erinnerungsfelds – ein kaleidoskopischer Raum aus Licht und Fragmenten
Leitmotiv: Entscheidung und Auflösung – die Balance zwischen Kontrolle und Vertrauen

Das Erinnerungsfeld flüsterte leise, und zerbrochene Bilder wirbelten um Durans Füße wie Splitter aus vergangenen Leben. Jedes Fragment pulsierte mit unerzählten Geschichten, Hoffnungen und verlorenen Versprechen. Das Licht webte Muster, die sich zitternd auf seiner Haut spiegelten.

Duran spürte, wie die Grenzen zwischen Innen und Außen zerrannen. Angst und Zweifel krochen in seine Brust, doch auch ein leises Verlangen, sich hinzugeben. Die Stimmen formten Worte, mal sanft, mal fordernd, als wollten sie ihn zu etwas drängen, das jenseits der Kontrolle lag.

Am Rand des Feldes standen Ashir und Kalima, nicht länger stumme Zeugen, sondern gefangen in ihrem eigenen Kampf. Ashirs Augen suchten das Wirrwarr nach einer Logik ab, während Kalima die feinen Schwingungen des Feldes zu erspüren versuchte – beide von Sorge und Ungewissheit durchdrungen.

"Duran," flüsterte Kalima, "manchmal führt uns erst das Loslassen weiter."

Ashir nickte, die Lippen fest aufeinander gepresst. "Wir müssen mehr vertrauen – auch wenn es uns fremd bleibt."

Ein letztes Mal hob Duran die Hände, während das Licht ihn umhüllte. Ein sachter Sog, der an ihm zog, zugleich befreiend und unentrinnbar. Er schloss die Augen und ließ die Kontrolle los.

Das Feld erbebte, die flüsternden Stimmen stiegen zu einem Chor an – mal zärtlich, mal überwältigend – und erfüllten den Raum mit einem Atem, der neu war und alt zugleich. Die Splitter verbanden sich zu einem lebendigen Netz, das durch ihre Seelen floss und sie still miteinander verband.

Letzter Satz:
"Und als Durans Hände sich öffneten, begann das Feld zu atmen – ein Herzschlag, der sie alle umfing."