Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 3
Das letzte Licht
Kapitel 227: Die leisen Schwellen
Örtlichkeit: Verborgene Gänge – Zwischen Licht und Schatten
Leitmotiv: Grenzen überwinden – Das Flüstern der Übergänge
Die Gänge schienen zu atmen, das Licht spielte schattenhaft über die Wände, als ob die Dunkelheit selbst flüssig wäre. Jeder Schritt war ein Vorstoß ins Ungewisse, ein Schweben zwischen Gestern und Morgen. Die Schwelle war keine Linie, sondern ein zartes Geflecht aus Möglichkeiten, die sich kaum spürbar ausdehnte.
Kalima tastete die Luft, spürte das Flüstern zwischen den Fingern, als ob die Schwelle selbst eine Stimme hätte, die nur jene hören konnten, die bereit waren, loszulassen.
Ashir folgte schweigend, die Gedanken wirbelten wie Blätter im Wind – Erinnerungen, Zweifel, Hoffnungen, die sich zu einem feinen Netz verflochten. "Hier beginnt das Neue, das Alte fällt ab", murmelte er, als ob er sich selbst überzeugen wollte.
Die Xhorr-Kinder bewegten sich leicht, beinahe schwebend, als seien sie selbst Teil des Übergangs. Ihre Augen schimmerten, als hielten sie ein Geheimnis, das weder Worte noch Bilder beschreiben konnten.
Duran blieb einen Moment stehen, ließ die Stille wirken, die den Raum erfüllte. In dieser Stille lag mehr als Leere – sie war ein Raum der Transformation, ein Ort, an dem Gestalt und Bedeutung sich ständig verschoben.
Das Flüstern wuchs, wurde zum leisen Sog, der alle mit sich zog. Kein Widerstand, nur ein sanftes Einlassen in das, was kommen sollte.
Kalima sah zu Ashir hinüber und lächelte traurig: "Manchmal ist der Weg nicht ein Vorwärts, sondern ein Loslassen."
Die Xhorr-Kinder bildeten einen Kreis, ihre Stimmen webten eine Melodie, die wie ein unsichtbarer Faden durch den Raum zog und alle verband.
Ein letzter Atemzug – und die Schwelle öffnete sich, nicht als Grenze, sondern als Einladung.
Letzter Satz:
Die leisen Schwellen sind die Pforten, durch die nur jene treten, die bereit sind, sich selbst zu verlieren und neu zu finden.