Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen

Buch 3

Das letzte Licht


Kapitel 219: Stille im Sturm

Örtlichkeit: Exil-Zone 0 – Jenseits von Zeit
Leitmotiv: Innere Ruhe inmitten der Veränderung

Die Stille war nicht leer. Sie war ein Raum, gefüllt mit dem Atem der Welt, der sich langsam legte nach dem Sturm, der durch ihre Seelen gefegt war. Kein Wind mehr, kein Dröhnen, nur das sanfte Pochen von Herzen, die sich wieder fanden im Einklang mit dem unbeständigen Schweigen.

Kalima lag ausgestreckt auf dem kühlen Staub, ihre Finger spürten das Pulsieren unter der Oberfläche, als wäre der Mond selbst ein lebendiger Organismus. Ashir saß neben ihr, die Augen halb geschlossen, in einem Tanz aus Bewusstsein und Traum, während die Xhorr-Kinder um sie herum saßen und leise Geschichten webten — Geschichten, die nicht erzählt wurden, sondern in der Luft schwebten, wie flüchtige Melodien.

Duran stand abseits, den Blick auf den Horizont gerichtet, wo die Grenze zwischen Licht und Dunkelheit verschwamm. Hier, jenseits der Zeit, verloren sich Vergangenheit und Zukunft zu einer einzigen Momentaufnahme, die nicht festzuhalten war.

Die Veränderung war spürbar, doch sie schien nicht mehr feindlich, sondern wie eine Einladung. Eine leise Aufforderung, loszulassen und zugleich anzukommen — in einem Zwischenraum, der alles in sich barg und nichts verlangte.

Die Xhorr-Kinder öffneten ihre Hände, und kleine Lichtfragmente schwebten auf, als wären sie Teil eines großen, unhörbaren Liedes, das nur die Seele verstand. Es war ein Moment der Ruhe, ein Atemzug vor dem nächsten Schritt.

In dieser Stille lag Kraft — nicht die der Bewegung, sondern die der Einkehr.

Letzter Satz:
Und in der Stille fanden sie das Flüstern, das den Sturm überdauerte — ein Versprechen, das nur die Zeit hören konnte.