Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 3
Das letzte Licht
Kapitel 210: Der Stern unter der Haut
Örtlichkeit: Verlassener Mond, Exil-Zone 0
Leitmotiv: Übergang und Neubeginn – die Geburt einer neuen Sprache
Der Mond lag still unter einem Himmel ohne Sterne. Kälte kroch durch die porösen Gesteinsfasern, und das Licht, das hier ankam, war kein Licht mehr, sondern Erinnerung – ein leises Flüstern, das unter der Oberfläche pulste. Duran stand am Rand einer tiefen Spalte, seine Finger tasteten über die raue Oberfläche eines Relikts, das weder ganz Maschine noch ganz Organismus war. Es schien zu atmen, zu leben in einer Stille, die mehr sagte als jedes Wort.
Kalima beobachtete die beiden jungen Xhorr, wie sie sich näher an das Artefakt wagten, die Haut ihrer Hände schimmerte in einem fremden Blau, als sie die Oberfläche berührten. Ashir spürte eine Veränderung in sich, als ob ein alter Schatten, der in seinem Geist ruhte, von dem geheimnisvollen Glimmen erweckt wurde. Ihre Körper waren noch menschlich, doch tief unter der Haut begann etwas Neues zu wachsen, das sich keiner Sprache fügen wollte.
Der Stern unter der Haut, dachte Duran, war keine physische Erscheinung, sondern ein inneres Licht, das aus der Begegnung mit dem Fremden geboren wurde. Ein Licht, das brannte, ohne zu verbrennen, das strahlte, ohne die Dunkelheit zu vertreiben. Es war ein Puls, ein Herzschlag, der den Anfang eines Weges markierte, der weder zurückführte noch ein klares Ziel hatte.
Die jungen Xhorr summten leise, ein Klang ohne Worte, eine Melodie des Seins, die sich mit den Gedanken der Menschen vermischte und eine neue Form der Verständigung schuf. Der Raum zwischen ihnen begann zu vibrieren, als ob das Schweigen selbst zum Klang wurde und alles Vertraute hinter sich ließ.
Letzter Satz:
Und in diesem stillen Puls wusste Duran, dass sie nicht mehr nur Flüchtlinge waren – sie waren die ersten Träger eines neuen Lichts.