Die Yburg – Eine Mär von Verzweiflung, Verführung und Erlösung

Teil 1: Der Verfall und der Fremde
Zwei Stunden von der alten Stadt Baden entfernt, dort, wo die sanften Hügel sich zur weiten Rheinebene neigen, erhebt sich auf einem einsamen Bergkegel die Yburg. Ihre grauen Türme ragen wie versteinerte Gebete gen Himmel, doch der Zahn der Zeit hat tiefe Furchen in ihr steinernes Antlitz gegraben. Einer der Türme, vom Blitz gespalten, steht da wie ein verfluchter Zeigefinger – mahnend und beklagt von den Winden, die unablässig durch die leeren Fensterhöhlen jagen.
Die Mauern, einst Bollwerk gegen Feinde, sind gefallen; nur ein letzter, bröckelnder Torbogen kündet von der vergangenen Pracht. Man sagt, in stürmischen Nächten höre man zwischen den Steinen ein Wimmern – als winde sich der Stein selbst vor gramvoller Erinnerung.
Längst ist das Geschlecht, das diese Mauern bewohnte, vergangen, wie ein verwelktes Blatt im Herbstwind. Nur der letzte Spross – ein Ritter, dessen Name .....