Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 2
SCHATTENKRIEG
Kapitel 161: Das erste Feuer, das kein Licht brachte
Örtlichkeit: Orbit über Kolonie Erev'Sharr – Außenzone der 5. Xhorr-Stellung
Leitmotiv: Opfer ohne Ruhm – und die Stille danach
Die Raumjäger der Menschen bewegten sich wie ein einziger Körper.
Geschmeidig. Gefährlich.
Kein Zögern – nur Protokoll.
Sie umkreisten das Mutterschiff Archeon,
ein stählernes Monument, gebaut aus Angst und Perfektion.
Im Hintergrund – ein Theater aus Licht:
Die Formationen der Xhorr schwebten wie Knotenpunkte einer Idee.
Kein Schutzschild. Keine Tarnung.
Nur geöffnete Geometrie.
Dann kam der erste Kontakt.
Nicht aus Wut.
Nicht aus Entschlossenheit.
Sondern aus Notwendigkeit.
Ein Schwarm biomechanischer Jäger der Xhorr beschleunigte –
keine Verteidigungslinie, sondern ein letzter Flug in Auflösung.
Sie suchten nicht den Sieg.
Sie suchten das Sterben, das verhindern sollte, was kommen würde.
Die menschlichen Jäger reagierten –
automatisiert, perfekt, unerbittlich.
Zielerfassung. Korrigierter Kurs. Feuervorgänge.
Die Treffer waren präzise.
Die Explosionen lautlos.
Der Tod – still.
Auf dem Kommandodeck der Archeon sagte niemand etwas.
Denn nichts war erklärbar.
Kein Feind, kein Plan – nur Begegnung in ihrer schmerzhaftesten Form.
In einem der Jäger atmete Ashir Takano flach.
Sein Visier zeigte sieben Abschüsse.
Er hatte keinen Widerstand gespürt – nur Entschwinden.
Die Leitzentrale meldete:
"Sektor bereinigt. Keine Gegenwehr mehr."
Aber was war das dann?
Ein junger Navigator, kaum 19, flüsterte:
"Sie wollten sterben, bevor wir anfangen zu leben."
Letzter Satz:
"Das erste Feuer war nicht der Beginn eines Sieges – sondern das Ende einer Hoffnung."