Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 2
SCHATTENKRIEG
Kapitel 158: Die stille Ordnung der Feinde
Örtlichkeit: Orbit der fünften Alien-Kolonie – Codename: "Viyra-5"
Leitmotiv: Spiegel der Absicht – Wenn das Feindbild still bleibt
Die Flotte der Menschen stand bereit.
Auf breiter Front formiert, mit taktischem Abstand und aufgeladenen Subsystemen, bereit zur Aktivierung.
Doch gegenüber – kein Widerstand.
Keine Jäger, keine Verteidigungslinien.
Stattdessen: eine geometrische Formation, zu exakt, um zufällig zu sein.
Elf Objekte, symmetrisch um einen Pulsorbit geordnet.
Sie bewegten sich nicht.
Keine Kommunikation.
Keine aggressive Aufladung ihrer Systeme.
Und doch: Bedrohung.
Nicht durch Waffen, sondern durch Unbegreiflichkeit.
Sie standen dort wie eine Frage, deren Antwort zu spät käme.
Im Taktikzentrum der Resolutio analysierten sie jedes Muster, jedes Energiespektrum.
Doch alles schien … abgestimmt.
Nicht passiv. Nicht aktiv.
Nur: präsent.
Captain Yeung fragte in den Raum:
"Was wollen sie? Warum bewegen sie sich nicht?"
Ein Analyst antwortete flüsternd:
"Vielleicht, weil wir sie bereits verfehlt haben. Nicht mit Raketen – mit Bedeutung."
Auf den Bildschirmen erschienen erste Veränderungen:
Ströme von Licht an den Rändern der Objekte.
Keine Waffen. Keine Sprache.
Nur Formen, die sich aufeinander zubewegten.
Wie wenn Gedanken beginnen, sich zu formen.
Yeung erkannte als Erste:
Das hier war kein Schlachtfeld.
Es war eine Bühne.
Und sie selbst war längst Teil eines Stücks, dessen Handlung nicht von ihr geschrieben wurde.
Letzter Satz:
"Manche Feinde töten nicht – sie warten, bis du dich selbst vergisst."