Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 2
SCHATTENKRIEG
Kapitel 156: Das Protokoll der Stille
Örtlichkeit: Taktische Hauptzentrale der Vereinigten Föderationen – Erde, unterirdisches Kontrollkomplex AEGIS-1
Leitmotiv: Kontrolle durch Erwartung – und das Unausgesprochene
Die Lichter in AEGIS-1 flackerten nie.
In dieser Welt existierten keine Fehler – nur Entscheidungen.
Und doch lag ein Nerv über der Luft, ein zitterndes Etwas zwischen den Bildschirmen.
General Lecavalier, Oberbefehlshaber der taktischen Überwachung, starrte auf das Telemetriediagramm.
Fünf Kolonien – fünf Zielkoordinaten – fünf Superwaffen.
Der Countdown lief.
Nicht laut, nicht sichtbar.
Aber spürbar in jedem Blick, jeder Stimme, jedem Befehl, der nicht ausgesprochen wurde.
Ein junger Analyst – Codename Juniper – meldete eine anomale Signalverschiebung aus Kolonie Drei.
Kein Angriff. Keine Aktivität. Nur eine Art Puls.
Vielleicht ein Reflex. Vielleicht ein Ruf. Vielleicht nichts.
Der General schwieg.
Zu viele Vielleicht.
Und doch aktivierte er Protokoll 9-A: "Stille Eskalation".
Ein Schachzug aus der alten Zeit: Zeigen, dass man zuhört, ohne zu antworten.
Er wusste:
Wenn der Feind dich nicht angreift, obwohl er es könnte –
Dann tut er es vielleicht, wenn du als Erster sprichst.
Doch was, wenn er nur schweigt,
weil er noch hofft?
Letzter Satz:
"Manche Kriege beginnen nicht mit einem Schuss – sondern mit dem Entschluss, nicht zuzuhören."