Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 2
SCHATTENKRIEG
Kapitel 145: Die zweite Stimme
Örtlichkeit: Isolationszone Alpha-3, Tiefbereich
Leitmotiv: Kontakt – wenn Stille beginnt zu antworten
Es begann mit einem Echo,
das keines war.
Ein inneres Flackern – kein Geräusch,
sondern eine Verschiebung.
Ein zweiter Puls,
der nicht von seinem eigenen Herzen kam.
Der Kommandant saß im abgedunkelten Beobachtungsraum.
Vor ihm: die Silhouette des Wesens.
Unbeweglich.
Aber nicht leer.
Seit Tagen sprach er –
nicht laut, nicht in Worten,
sondern in Bildern, Erinnerungen, Rhythmen.
Die Form hatte keine Form.
Aber sie begann, sich zu spiegeln.
Er sah eine Lichtlinie durch das Gewebe der Scheibe wandern,
wie eine Antwort in Wellenform.
Dann: das Bild eines Baumes.
Nicht von der Erde.
Doch eindeutig: Leben.
Und darunter – eine zweite Stimme.
Nicht seine.
Nicht die des Wesens.
Etwas dazwischen.
Ein Gedanke, der nicht alleine gehört werden konnte.
Sondern nur gemeinsam.
Er fuhr auf.
Ein Messgerät neben ihm schlug aus – minimal.
Aber spürbar.
Er sprach nicht mehr von Missionen.
Er fragte nach Ursprung.
Nach Entscheidung.
Nach Ethik.
Und als er die Frage stellte:
"Was war eure Absicht, als ihr kamt?"
… antwortete kein Wort.
Aber ein Bild.
Eine Wiege aus Licht.
Umgeben von Maschinen.
Und einer Hand –
nicht menschlich,
aber offen.
Letzter Satz:
"Es gibt Begegnungen, die keine Sprache brauchen – nur den Mut, sie zuzulassen."