Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen
Buch 2
SCHATTENKRIEG
Kapitel 133: Die Fünf Prüfungen
Örtlichkeit: Simulationsfeld CRUCIBLE, Orbitalbasis Atlas Prime
Leitmotiv: Auswahl durch Wunde, nicht durch Wille
Das Licht war künstlich – eine Sonne ohne Wärme, eine Welt ohne Himmel.
Fünf Arenen, fünf Szenarien, fünf Tage.
Die Kandidaten für den Oberbefehl wurden getestet – nicht auf Stärke, sondern auf Entschiedenheit.
Wer zauderte, verlor. Wer fühlte, zögerte.
Nur wer aus der Wunde führen konnte, kam weiter.
Eryn Valdez stand vor einem Nachbau der Kolonie Xhorr'Lai – vergrößert, verzerrt, ein Trugbild mit echter Gefahr.
Sie wusste: Nichts daran war real.
Und doch trug sie die Waffe so, als wäre es ihr eigenes Herz, das sie schützen musste.
Neben ihr Takano – schweigend wie immer.
Doch als die Simulation begann, hörte sie ihn flüstern:
"Ich will nicht siegen. Ich will nicht sterben."
Die Elite der Erde war angetreten – von den Ozeanplattformen bis zu den kybernetischen Monolithen Neufrankreichs.
Jeder mit seinen eigenen Geistern.
Jeder mit seinem eigenen Schatten.
Was sie verband, war nicht das Ziel.
Sondern die Leere dahinter.
Am Abend wurden die Punktzahlen veröffentlicht.
Drei fielen durch – einer verschwand spurlos.
Eryn bestand.
Doch das Ergebnis war zweitrangig.
Denn in der Nacht träumte sie von einer Stimme –
nicht von Takano,
nicht von einem Befehl.
Sondern von etwas Fremdem, das sie beim Namen nannte.
Etwas, das nicht testen, sondern erinnern wollte.
Letzter Satz:
"Nicht die Aufgabe macht uns zu Feinden – sondern das, was wir nicht bereit sind zu fragen."