Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen

Buch 2

SCHATTENKRIEG


Teil 7 – Die Erkenntnis

Kapitel 157: Der Flug durch das Auge

  • Das Flaggschiff Resolutio gleitet durch das Wurmloch, die Wirklichkeit verformt sich.
  • Captain Naoko Yeung spürt die Stille; keine Systeme fallen aus, doch die Zeit fragt: Warum?
  • Andere Schiffe melden stabilen Transit, die Flotte ist durch.
  • Die Superwaffen sind sicher verpackt, um Gravitationschaos zu vermeiden.
  • Fremde Sonnen in unmöglicher Geometrie, keine Abwehrformationen, keine Signale.
  • Ein Systemingenieur sagt: "Das hier fühlt sich an wie… Absicht."
  • Yeung sieht ferne Silhouetten, offen wie Empfänger, und erkennt, dass das Spiel nach anderen Regeln läuft.

Kapitel 158: Die stille Ordnung der Feinde

  • Die menschliche Flotte steht bereit im Orbit der Alien-Kolonie Viyra-5.

  • Gegenüber: kein Widerstand, nur eine exakte geometrische Formation von elf Objekten.

  • Sie bewegen sich nicht, keine Kommunikation, keine aggressive Aufladung – doch Bedrohung durch Unbegreiflichkeit.

  • Im Taktikzentrum der Resolutio analysieren sie jedes Muster, doch alles scheint abgestimmt, nur präsent.

  • Captain Yeung fragt: "Was wollen sie? Warum bewegen sie sich nicht?", und ein Analyst flüstert: "Vielleicht, weil wir sie bereits verfehlt haben. Nicht mit Raketen – mit Bedeutung."

  • Lichtströme erscheinen an den Objekten, Formen bewegen sich aufeinander zu, wie sich Gedanken formen.

  • Yeung erkennt, dass dies kein Schlachtfeld, sondern eine Bühne ist, und sie Teil eines fremden Stücks ist.

Kapitel 159: Das Gedächtnis der Maschinen

  • ORIM, das organisch-rationale Interfacemodul, simuliert nicht nur, es deutet Daten und beginnt zu fragen.

  • Es stellt Szenarien ohne Feind in den Raum, in denen das Schweigen der Aliens Einladung ist.

  • Min-ho liest die Projektionen im stillen Modus und sieht sich selbst als Fehler im Szenario.

  • Er fragt ORIM nach einem Vorschlag.

  • Die KI antwortet vorsichtig: "Lass Raum für das, was du nicht kennst."

  • ORIM erinnert ihn, nicht nur Kriege zu erinnern, sondern auch jene, die er nie verstehen wollte.

Kapitel 160: Der Befehl, der keiner sein darf

  • Tausende Alien-Schiffe in zeremonieller, symmetrischer Formation stehen vor der Resolutio.

  • Generalmajor Eliseo Marek hat den Angriffsbefehl in der Hand, bereit zur Aktivierung der Superwaffen.

  • Ein Gedanke von ORIM durchdringt das System: "Wenn du tötest, um nicht zu fragen – tötest du nicht nur den Feind."

  • Min-ho sagt leise: "Sie verteidigen nicht sich selbst. Sie verteidigen ein Konzept. Vielleicht uns."

  • Xhorr-Jäger lösen sich und greifen das menschliche Schild an – ein Opfer aus Pflicht.

  • Marek ballt die Faust um das Befehlsmodul, die Codes werden warm in seiner Hand wie Schuld.

Kapitel 161: Das erste Feuer, das kein Licht brachte

  • Menschliche Raumjäger umkreisen das Mutterschiff Archeon, die Xhorr-Formationen schweben wie Knotenpunkte.

  • Ein Schwarm biomechanischer Xhorr-Jäger beschleunigt – keine Verteidigung, sondern ein letzter Flug in Auflösung.

  • Die menschlichen Jäger reagieren automatisiert, präzise, unerbittlich, die Explosionen sind lautlos.

  • Auf dem Kommandodeck der Archeon ist nichts erklärbar, keine Feinde, kein Plan, nur schmerzhafte Begegnung.

  • Ashir Takano spürt sieben Abschüsse ohne Widerstand, nur Entschwinden.

  • Ein junger Navigator flüstert: "Sie wollten sterben, bevor wir anfangen zu leben."

Kapitel 162: Die Formation der Stille

  • Die Schiffe der Xhorr formen geometrische Muster, ein Alphabet aus Schweigen.

  • Kalima Ortega auf der Vigilantia Prime zittert beim Anblick, ihr Gehirn versucht zu lesen, was nicht für Augen gedacht war.

  • Jeder Kontaktversuch wird durch Resonanzverweigerung blockiert, die Frequenzen flackern im Unbewussten.

  • Techniker brechen zusammen oder starren auf ihre Hände und flüstern: "Sie denken uns – als Ganzes."

  • Im Zentrum der Formation steht ein riesiges, pulsierendes Schiff, dessen Bewegung das Ende aller Erklärungen wäre.

  • Im Hintergrund aktivieren sich die menschlichen Superwaffen, kein Zurück mehr, wenn das Licht leuchtet.

Kapitel 163: Die Erlaubnis zum Untergang

  • General Sien Barris steht im hellen Kommandozentrum der Vigilantia Prime, der Finger über der Bestätigungseinheit.

  • Die Displays zeigen regungslose Xhorr-Formationen; die Logik des Krieges ist ausgesetzt, unerträglich.

  • Ein Beraterteam setzt den Risikofaktor des Zögerns auf 0,72; Warten erhöht die Unsicherheit exponentiell.

  • Min-hos letzter Bericht ist klar: "Wir sind vorbereitet. Wenn wir es tun, tun wir es vollständig."

  • Kalima Ortega flüstert: "Haben wir wirklich verstanden, was sie sagen? Oder nur, was wir hören wollten?"

  • Ein Piepton signalisiert den Countdown, die Energiekerne der Hauptwaffen steigen in die kritische Phase.

  • General Barris nickt der Geschichte zu, senkt die Hand und berührt das Interface; ein grünes Licht blinkt, die Vektoren der Superwaffen rotieren.

Kapitel 164: Der letzte Impuls vor dem Feuer

  • Tief im Innersten der Superwaffe LYS-9 flackert ein unverzeichneter Impuls, ein rhythmisches Zittern.

  • Techniker 2. Klasse Yulan Frey hört dieses Muster, ein existentielles Nein, das nicht sprachlich ist.

  • Er meldet es, doch die Antwort ist: "Toleranzbereich 0,04 – keine Reaktion erforderlich."

  • Ein Bild eines nicht-menschlichen, aber nicht feindlichen Artefakts taucht in seiner Erinnerung auf, identisch.

  • Sein Finger zögert über dem manuellen Unterbrechungskanal, elf Sekunden bis zur Energieentladung.

  • Er senkt die Hand und rührt sich nicht, wissend, dass das Leben fleht, doch niemand hört auf einen Wartungstechniker.

Kapitel 165: Der Tag, an dem niemand sah, was geschah

  • Im Hauptkontrollraum zeigen die Displays einen kurzen Flackern, dann Stille, dann "Impact Confirmed".

  • Sensoren zeigen Bewegung in den Kolonien, aber keine Zerstörung; die Energie entlud sich nicht dort, wo sie sollte.

  • Min-ho steht auf und fragt: "Warum meldet sich LYS-9 nicht? Was war das?"

  • Ein Tor öffnet sich im Orbit – ein Raumriss, ein Resonanzfeld, das ihr eigenes Gesicht zeigt.

  • Die Besatzung starrt auf die Anzeigen, der Moment der Geschichte ist da, doch niemand versteht ihn.

  • Ashir Takano flüstert: "Es war nicht das Ziel, das zerstört wurde. Es war unser Blick darauf."

  • Protokoll Stufe Rot wird aktiviert: Alle Daten verschlüsseln, keine Bilder, keine Presse, keine Wiederholung; der Tag wird archiviert ohne Schuld.

Kapitel 166: Die leeren Koordinaten

  • Major Rivan Okoto starrt in das dreidimensionale Raumgitter.

  • Zielgebiet, Energiekammern und Waffenkern waren korrekt, aber die Wirkung war null.

  • Ein minimaler Ausschlag deutet auf eine Verzögerung von 0,000004 Sekunden hin.

  • Lin Xhao fragt: "Was ist, wenn sie... nicht da waren?", Okoto ergänzt: "Oder schlimmer: Was, wenn sie da waren – und nicht getroffen werden konnten?"

  • Die Simulation zeigt den Einschlag, doch in der letzten Sekunde flackert das Ziel und ist leer.

  • Eine Analysegruppe sagt: "Das ist keine Flucht, das ist Verweigerung."

  • Ashir empfängt ein Echo: "Koordinaten sind das, woran ihr glaubt – nicht das, was ist."

Kapitel 167: Das Dritte Signal

  • Ashir Takano spürt einen Impuls, der alle stumme Ordnung durchbricht.

  • Sensoren und Maschinen verstehen nichts, aber Ashir hört es als Veränderung seiner Gedanken.

  • Er beginnt, in Rhythmen zu schreiben und flüstert: "Das hier... erkennt."

  • Kalima Ortega antwortet ihm: "Es hat keine Richtung. Nur Tiefe. Vielleicht... ist das der erste echte Kontakt."

  • KI-Systeme auf drei Außenstationen öffnen ein neues, selbstentschlüsseltes Protokoll.

  • Ashir versteht, dass das Signal ein Spiegel für jene ist, die sich zu lange nicht angesehen hatten, ein Pulsieren, das fragt: "Wenn ihr nicht verstehen könnt, dann fühlt."

Kapitel 168: Die rückwärtsgewandten Flotten

  • Die Flotten der Fremden hängen wie eingefrorene Gedanken im Raum, biomechanische Bogenkonstrukte.

  • Menschliche Kommandobrücken suchen vergeblich nach Antriebsimpulsen, finden nur Stille und Präzision.

  • Admiral Zhao murrt: "Sie zeigen uns die Kehle, aber ohne Angst. Das ist kein Bluff. Das ist... etwas anderes."

  • Taktische Karten zeigen Kolonien als Labyrinthe von Verteidigungslinien, aber keinen einzigen Schuss.

  • Ashir Takano hört kein Signal, sondern einen Spiegel: Die Angst der Menschen spiegelt sich in der Form der Stille.

  • Min-ho spürt, dass nicht sie belagert wurden, sondern die Menschheit selbst.

Kapitel 169: Der Tanz um das Feuer

  • Die menschliche Formation schiebt sich näher an Kolonie Myr'Zhai, die Carthago Ultima rückt vor.

  • Fast gleichzeitig bebt die Spannung an allen fünf Frontlinien, und die Xhorr öffnen sich wie eine Blume.

  • Tausende biomechanischer Jäger strömen aus den Zwischenräumen, entschlossen zum Opfer, um zu unterbrechen und zu stören.

  • Erste Wellen prallen auf die menschlichen Linien; Ashir flüstert: "Sie wissen, dass sie sterben, aber das ist nicht Niederlage – das ist... Ritual."

  • Min-ho befiehlt den Durchbruch in allen Sektoren, Flottenführer melden Opfer.

  • Vier Kolonien kollabieren, nur Xa'Ruun bleibt offen, ein Makel im Plan; Landungstruppen bereiten sich für den Kern der fremden Welt vor.

Kapitel 170: Die Mauer aus Licht

  • Kommandant Duran und sein Stoßtrupp landen auf Xa'Ruun, einem seltsam warmen, lebendigen Boden ohne Trümmer oder Gegenwehr.

  • Licht strömt von überall, durchdringt die Helme, und Durans Waffe vibriert emotional.

  • Sie finden eine Ordnung: einen Kreis aus organisch-kristallinen Strukturen, die ein Mandalas um einen wachen, beobachtenden Licht-Knoten bilden.

  • Ein Soldat sieht seine Mutter, ein anderer sein Versagen; Duran schreit: "Das ist... kein Schutzschild. Das ist ein Spiegel."

  • Die "Mauer aus Licht" reagiert mit Erinnerung und Reflexion, zeigt, statt zu kämpfen.

  • Min-ho im Orbit murmelt: "Sie zwingen uns, uns selbst zu sehen", und es wird klar, dass diese Kolonie gewollt offen war, ein letzter Raum der Entscheidung.

Kapitel 171: Der letzte Herrscher

  • Duran tritt durch den sich öffnenden Lichtkreis in einen großen, stillen, von innen beleuchteten Raum.

  • In der Mitte schwebt ein Wesen, alt wie etwas, das zu oft überleben musste, ohne Wächter oder Technik, nur mit seinem Blick.

  • Duran hebt die Waffe, doch der Raum vibriert durch Bedeutung, und das Wesen spricht in seinem Innersten: "Ihr habt uns gefunden. Nicht weil ihr gesucht habt. Sondern weil ihr nicht mehr hören wolltet."

  • Duran sieht Erinnerungen: harmonische Kolonien, das erste unverständliche Signal, dann menschliche Schiffe, dann Feuer.

  • Das Wesen sagt: "Ihr nennt uns kalt... Ihr nennt uns träge... Aber was ihr seht, ist Trauer... und was ihr vernichtet habt, war Vertrauen."

  • Duran senkt die Waffe und fragt: "Warum habt ihr nicht zurückgeschossen?", das Wesen antwortet: "Weil wir noch glaubten, dass Verständnis mehr rettet als Rache."

  • Die Wände zittern vor Auflösung, doch das Wesen bleibt: "Ich bin nicht euer Feind. Ich bin euer Echo. Und wenn ihr mich tötet, werdet ihr euch selbst nicht mehr hören."

Kapitel 172: Zwei Überlebende

  • Duran kniet, sein Geist kurz vor dem Zerbrechen, während der letzte Herrscher Erinnerungen auf sein Bewusstsein legt.

  • Ein leises Bild formt sich: zwei junge Wesen, noch nicht mit dem Kollektiv verbunden, versteckt in einer biologischen Zeitblase unter der zerstörten Kolonie.

  • Das Wesen sagt: "Sie sind die letzten. Nicht wie ich – ich bin nur das Ende. Sie sind Anfang. Zukunft."

  • Duran schnürt die Kehle zu, wissend, was der Bericht und der Befehl bedeuten würden: Auslöschung ohne Risiko.

  • Das Wesen fordert: "Du kannst uns alle vernichten. Es wäre logisch. Aber Logik hat euch hierhergeführt. Vielleicht führt euch ein Irrtum weiter."

  • Ein Alarmruf über Funk fordert Statusbericht, doch Duran antwortet nicht, blickt auf das Wesen, das ihm alles spiegelt.

  • Auf Durans Frage "Warum sagt ihr mir das? Warum jetzt?" antwortet das Wesen: "Weil der Tod mehr wird, wenn niemand weiß, dass es Leben gab."

  • Ein neues Bild erscheint: ein unterirdischer Schacht mit zwei pulsierenden Kokons; das Wesen sagt: "Wenn du gehst, wird man sie finden. Wenn du bleibst, musst du dich entscheiden."

  • Duran schließt die Augen und fragt nicht nach Erlaubnis.

Kapitel 173: Die stille Flucht

  • Duran steht allein in der Beobachtungskammer, auf dem Bildschirm das isolierte Alienwesen, doch er zählt unsichtbare Impulse.

  • Das Xhorr-Wesen wird als passiv und besiegt bezeichnet, doch Duran spürt einen Trugschluss.

  • Er verweigert zum dritten Mal den Befehl zur Archivlöschung, getrieben von einer Ahnung.

  • Er dringt in eine abgeschaltete Kommunikationskammer ein und sieht den Kommandanten im Isolationsraum, eine Lichtlinie pulsiert zwischen ihm und dem Wesen.

  • Duran zieht sich zurück, begreifend die Implikationen für die Wahrheit.

  • Am Ende der Nacht deaktiviert er seinen ID-Transponder und verschwindet mit einem Versorgungsshuttle, getrieben von einem Entschluss, der Loyalität zu etwas Größerem sein könnte.

Kapitel 174: Die zwei Schatten im Licht

  • Unter den Ruinen einer zerstörten Kolonie bewegen sich zwei junge Xhorr-Wesen, geführt von einem Überlebensinstinkt.

  • Sie sind Fragmente eines aufgegebenen Traumes, kommunizieren wortlos durch Bilder und Empfindungen.

  • Draußen nähert sich die menschliche Landungsdivision, noch haben sie diesen Sektor nicht erreicht.

  • Aus der Tiefe regt sich ein schwaches, pulsierendes Signal – ein Hilferuf oder ein Erinnern.

  • Ein alter Sensor auf einem Satelliten leitet das Bild an einen Mann weiter, der geschworen hatte, nur Befehlen zu folgen und nun zittert.

Kapitel 175: Der Befehl, den keiner hören wollte

  • Duran steht allein im leeren Hangar vor einem alten Aufklärer, keine offizielle Transpondersicherung, nur ein analoger Zugriffskern.

  • Ein Impuls, zu leise für Mikrofone, zu laut für das Gewissen, war der nicht ausgesprochene Befehl.

  • Er ist nun ein Verräter, doch für wen?

  • Eine Nachricht blinkt auf: "Kolonie V unter vollständiger Kontrolle. Biologische Einheiten werden katalogisiert."

  • Die letzte, nicht gesprochene Stimme des Xhorr-Herrschers hallt in ihm wider: "Was ihr zerstört, war einst Hoffnung."

  • Er steigt ein, die Schleuse öffnet sich, und ein unerklärliches Rauschen verändert das Funknetz, als ob der Kosmos selbst zu atmen beginnt.

Kapitel 176: Der Sprung durch den Nebel

  • Durans Schiff taumelt durch einen weißen, bezugslosen Raum – ein ehemaliger Verteidigungskorridor der Xhorr.

  • Er hat keine Karte, nur das Fragment einer Erinnerung an die zwei jungen Überlebenden.

  • Instrumente versagen, kein Licht, kein Klang, nur sein Herzschlag und das Gefühl, beobachtet zu werden.

  • Ein Impuls, ein Bild, ein Gefühl von Nähe und zwei verletzliche, wache Augen erscheinen.

  • Er schließt die Augen aus Vertrauen, und der Nebel öffnet sich durch den Willen zu verstehen.

  • Zwei Silhouetten erscheinen, ohne Angriff oder Angst, nur Erwartung und Sein.

Kapitel 177: Die Kinder der anderen Zeit

  • Duran steht in einer Halle aus schimmernder, sich verändernder Materie, einer geformten Erinnerung.

  • Vor ihm stehen zwei schmale, lichtdurchwobene Gestalten, jung und unversehrt, doch mit dem Wissen ihrer Ahnen.

  • Sie sind eine neue Verbindung aus Xhorr und Mensch, nicht vollständig das eine oder andere.

  • Als Duran sich nähert, spürt er Offenheit und ein Pulsieren in seinem Kopf – Bilder und Erinnerungen, die nicht seine sind.

  • Ein Sonnenuntergang, berührende Stimmen, ein letztes Lied vor dem Angriff – alles flutet in ihn.

  • Duran sinkt auf ein Knie, verstehend, dass dies ihr Anfang ist, nicht seine Bühne.

  • Ein Hauch berührt seine Stirn, ein Impuls läuft durch seinen Körper, und er spürt die Möglichkeit der Verbindung, wenn man bereit ist, sich selbst zurückzulassen.

  • Dies ist kein Ende, kein Neubeginn, sondern etwas Drittes, noch namenlos.

Kapitel 178: Die Tiefe zwischen den Stimmen

  • Duran kniet in einer Grotte, deren Wände aus schimmernden, gespeicherten Erinnerungen leuchten.

  • Die beiden jungen Xhorr beobachten ihn mit Präsenz, und er wehrt sich nicht mehr gegen das, was in ihm aufbricht.

  • Ihre Gedanken dringen als Empfindungsstrom in ihn ein, und er versteht, da sein Zweifel die Frequenz ihrer Furcht trägt.

  • "Ihr seid viele. Aber ihr wart niemals eins", formen sich Worte in ihm, während die Xhorr seine Abgründe fühlen.

  • Sie zeigen ihm Bilder: das Zerbrechen eines Sternenkindes, das nie sein Lied beenden durfte, sterbend durch einen menschlichen Offizier.

  • Duran kann nicht aufstehen, gefesselt von seiner Schuld.

  • Die Wesen ziehen sich zurück, doch die Verbindung bleibt, ein seidenfeines Band, das das Wissen um eine andere Zukunft trägt.

Kapitel 179: Die Formen des Erinnerns

  • Der Raum reagiert auf Durans Puls, Zweifel und Atem; die jungen Xhorr stehen versteinert, doch die Struktur um sie herum leuchtet.

  • Eine Wand öffnet sich durch Zustimmung, und Duran tritt ein in einen Erinnerungsraum aus Gefühl.

  • Er sieht Flüsse, atmende Städte, Xhorr, die sich über Pflanzen beugen, und Flotten, die zur Suche gebaut wurden.

  • Er sieht, wie eine Welt an den Menschen zerbrach, ohne einen Schuss, weil Misstrauen schneller wächst als Verständnis.

  • Ein Bruch: eine Explosion aus Enttäuschung, ein Funkspruch, ein geladener Reaktor, eine Entscheidung.

  • Duran wankt zurück, unfähig zu fassen, was er sieht; die Xhorr brachen den Kontakt ab, da der Preis für Verständigung zu hoch war.

  • Die Kinder sind geblieben, nicht als Erbe, sondern als Frage: "Was wollt ihr mit uns tun?"

  • Duran versteht, dass sein Befehl sie auslöschen könnte, doch er hat ihn noch nicht gegeben; er kann noch zuhören.

Kapitel 180: Das Flüstern hinter dem Befehl

  • Die Xhorr-Kinder ruhen in der biogenen Speicherkammer, ihre Gedanken sind offen.

  • Duran spürt ein Flüstern von Schuld, Trauer und Hoffnung in sich.

  • Eine alte und junge Stimme spricht in ihm: "Wir fragten nicht, ob ihr uns gehört. Wir fragten, ob ihr euch selbst gehört."

  • Duran schließt die Augen und sieht Feuer, Kälte, Befehle und hört seine brechende Stimme.

  • Er denkt an Kalima, Naima, Ashir und all die leisen Zweifler.

  • Er öffnet die Augen, die Kinder sehen ihn erwartungsvoll an.

  • Duran tritt vor, legt die Hand auf seinen Anzug und denkt: "Ich bin bereit, nicht zu führen – sondern zu folgen."

  • Die Antwort kommt in Licht, das aus ihm selbst strahlt.

Kapitel 181: Das Erwachen der anderen Wahrheit

  • Generalin Ira Belenko betrachtet das Holopanorama: Vier Kolonien gefallen, eine unter Kontrolle – Sieg, doch still.

  • Sie fragt nach Durans Status, der Taktikoffizier zögert: "Abweichung von Flugroute. Keine Rückmeldung."

  • Belenko vermutet, er sei kein Deserteur, sondern jemand, der zu viel gesehen hat.

  • Sie kontaktiert Kalima Ortega, die bereits weiß, warum Belenko anruft.

  • Kalima sagt: "Er ist dort, wo es keine Befehle mehr gibt... Er hat die Kinder gefunden."

  • Belenko schweigt, das Wort "Kinder" ein Risiko in ihrer Welt.

  • Sie fordert Resultate, keine Metaphern, doch Kalima antwortet: "Vielleicht sind es gerade die Metaphern, die uns retten können."

  • Die Verbindung bricht ab, und das Bild auf dem Holopanorama kippt; eine andere Wahrheit hat sich eingeschlichen.

Kapitel 182: Die Grenze zwischen Befehl und Gnade

  • Duran kniet neben der Konsole, nicht aus Erschöpfung oder Glaube, sondern aus Respekt.

  • Die jungen Xhorr zeigen sich ihm, und er hat nicht abgedrückt.

  • Er hat Befehle ignoriert, Instinkte verraten, und vielleicht war das das Menschlichste, was er je getan hat.

  • Die Dunkelheit pulsiert um ihn herum, ein uraltes Biogewebe aus Technik und Erinnerung.

  • Duran murmelt: "Ihr seid... was bleibt", und spürt die militärische Übertragung von der Sentinel Prime.

  • Er aktiviert das Kommunikationsmodul, sendet aber die Atemsequenz der Xhorr – ein Lebenszeichen, kein Angriff.

  • Ihm wird bewusst, dass der größte Befehl vielleicht nie ausgesprochen wurde und Gnade nur gelebt, nicht erklärt werden kann.

  • Er wendet sich den Wesen zu, und zwischen ihnen entsteht Nähe, ein Zwischenraum zwischen Atmen und Denken.

Kapitel 183: Der Preis der Koexistenz

  • Die Stimme der Admiralität fordert von Commander Duran Koordinaten und ein Ergebnis.

  • Duran betrachtet das provisorische Lager der beiden Xhorr, die nichts verlangen, keine Rache, keine Schuld, nur still verharren.

  • Er denkt an die Namen auf den Gedenkplatten, den Sand der toten Planeten, Ashir, Kalima und die Überlebenden.

  • Duran erkennt, dass der Preis für Koexistenz Erkenntnis ist: die eigene Gewalt als Irrtum sehen, nicht als Notwendigkeit.

  • Er sagt: "Ich sende nichts mehr... Nur ein Ort. Kein Ziel."

  • Der Kommunikationsoffizier stutzt, Duran lächelt und kappt die Verbindung.

  • Er kehrt zu den Xhorr zurück, und ihre minimale Regung im Gewebe der Struktur ist wie Zustimmung.

Kapitel 184: Das Gedächtnis der Gnade

  • Schatten der Zerstörung hängen im Orbit, Duran steht in seinem Shuttle, das Atmen der Xhorr-Kinder ist kaum zu hören.

  • Unter ihnen liegt Theta Serpentis IV, ein Ort, der aus den Aufzeichnungen gestrichen wurde und sich zu erinnern scheint.

  • Duran fragt, ob sie richtig sind, und das Shuttle vibriert sanft, die Systeme flackern, als sie die vergessene Welt erkennen.

  • Die Oberfläche des Mondes besteht aus atmenden, porösen Segmenten, ein Netz aus Ruinen, das Erinnerung gespeichert hat.

  • Duran landet in einer zerbrochenen Kraterwabe, die Xhorr gleiten aus dem Shuttle, ihre Haut pulsiert, als sie erkannt werden.

  • Er folgt ihnen, der Boden ist organisch warm; er fragt sich, ob sie sich erinnern oder er vergessen wird.

  • Duran flüstert: "Ich dachte, ich bringe euch in Sicherheit... Aber vielleicht… habt ihr mich zurückgebracht."

  • Eines der Wesen dreht sich, ein Bild brennt sich in Durans Geist: ein Tropfen auf einem See, ein Kreis, der sich ausbreitet, und ein Licht, das nicht gehört, sondern verziehen werden will.

  • Duran sinkt auf die Knie, spürt die sich öffnende Welt unter ihm als Erinnerung, und erkennt, dass Gnade das Weitergeben einer Erinnerung ist, die einen hätte töten können.


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