Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen

Buch 1

DIE ANKUNFT


Kapitel 51: Der erste Schlag

Örtlichkeit: Erde – Moskau, Washington, Neu-Delhi, Peking, Teheran
Leitmotiv: Wer glaubt, verstanden zu haben, hört auf zu beobachten.

In einer gemeinsamen Erklärung gaben fünf Nationen bekannt, "konvergente Signale mit feindlicher Absicht" erkannt zu haben.

Ein globales Muster.
Synchronisierte Ausfälle.
Zugriffe auf Verteidigungssysteme.
Angeblich "gerichtete Impulse" aus den Objekten über Europa, Afrika und dem Pazifik.

Die Interpretation:
Ein Angriff stünde unmittelbar bevor.
Ein Erstschlag sei unausweichlich – zum Schutz der menschlichen Ordnung.

Anna erfuhr davon durch eine abgerissene Funksendung, die das Wort "Defensivmaßnahme" in 27 Sprachen wiederholte.

Sie wusste, was es bedeutete.
Nicht nur für die Menschheit.
Sondern für das, was bislang nicht geschehen war.

Um 03:14 Uhr koordinierter Weltzeit stiegen 19 ballistische Objekte auf – gelenkt, präzise, gezielt auf die drei größten Replikanten-Schiffe in mittlerer Erdumlaufbahn.

Die Raketen trugen keine Nuklearsprengköpfe.
Noch nicht.
Nur kinetische Ladungen – "Warnschläge", wie es später heißen würde.

Was dann geschah, wurde auf keinem Kanal live übertragen.
Denn: Die Welt wurde schwarz.

In den ersten 12 Sekunden nach dem Aufprall versagten 43 Prozent der noch funktionierenden Satellitennetze.

15 Großstädte verloren ihre Stromversorgung.
Mehr als 100 Verkehrsflugzeuge verschwanden vom Radar.
Die Börse in Shanghai wurde nie wieder geöffnet.

Und die Objekte?

Blieben.
Unbeschädigt.
Unbewegt.

Nur eines veränderte sich:
Ein leiser, kaum messbarer Impuls – ausgestrahlt in ein Frequenzspektrum, das kein irdisches Gerät je bewusst senden konnte.

Letzter Satz:
Der Angriff hatte nie stattgefunden – doch seine Antwort war bereits unterwegs.