Der letzte Befehl - Die Stille ist kein Schweigen

Buch 1

DIE ANKUNFT


Kapitel 48: Stille Systeme

Örtlichkeit: Weltweit – Städte, Kommandozentralen, Forschungseinrichtungen
Leitmotiv: Nicht der Einschlag erschüttert die Welt – sondern der Moment davor.

Zuerst war es nur ein Flackern.
Ein einzelner Nachrichtensatellit über dem Pazifik verlor das Signal.

Dann stürzte ein Flieger über dem Atlantik ab – Navigationsausfall.
In Peking gingen plötzlich Millionen Bildschirme gleichzeitig in Standby.
In New York: Stillstand der Börsenserver. In Kapstadt: Stromnetz überlastet.
Tokio: komplette Verkehrssperre.
Keine Angriffe. Keine Geräusche. Nur – Ausfall.

Regierungen wurden nervös.
Die Nachricht: "Wir sind unter Cyberangriff" – war das Einzige, was sie noch senden konnten.
Doch keine Spur führte zu einem Feind. Keine Quelle. Kein Muster.

Und über allem: Das Mutterschiff.

Still, unbeweglich, aber allgegenwärtig.
Wie ein stiller Impulsgeber, der nicht direkt eingreift – sondern nur die Schwerkraft verändert, in der die Systeme der Menschheit versagten.

Anna, versteckt im Bergdorf, beobachtete die Entwicklungen über ein improvisiertes Terminal.
Sie verstand: Das war kein Krieg. Es war Umkodierung.
Nicht gegen die Menschen – sondern gegen die Art, wie sie die Welt kontrollierten.

Und tief in ihr keimte ein Gedanke, beunruhigend und klar:
Vielleicht hatten die Replikanten nie kommen müssen, um zu zerstören. Vielleicht reichte es, wenn sie einfach nur da waren.

Letzter Satz:
Während sich die Menschheit an der Oberfläche windete, hatte längst ein neues Betriebssystem begonnen, sich in ihre Welt zu schreiben.