Nur ein Traum


Geheimnisvolle Stille die mich umringt,
in der Nacht ein wundervoller Traum beginnt.
Gedanken trennen sich von der Wirklichkeit
die Realität erscheint so endlos weit.

Gefühle die ihre Kreise ziehen,
Gedank'n der Angst, die unsicher fliehen.
Zwei Herzen, die aus Sehnsucht weinen
und sich aus der Hoffnung vereinen.

 
Sie schließen ein Band, das Gefühle verbindet,
Nähe und Geborgenheit sich wiederfindet,
ohne nach Vergangenheit zu fragen,
um Schmerzen und Kummer fortzutragen.

 
Am Morgen sind die Bilder erloschen,
haben jenes Band von uns gebrochen..
Langsam geht der Schatten der Nacht
noch benommen werde ich wach.

 
Eine einsame Träne verweilt
auf meinem nächtlichen Kissen,
ein sicheres Gefühl mich ereilt,
Dich als wahren Freund zu wissen.


© Gerd Groß 23.10.2004 (überarbeitet am 30.10.2004)


Dieses berührende Gedicht von Gerd Groß, entstanden am 23. Oktober 2004 und überarbeitet am 30. Oktober 2004, mit dem Titel "Nur ein Traum" fängt auf einfühlsame Weise die Intensität nächtlicher Träume, die Sehnsucht nach Verbindung und die bittersüße Erkenntnis der Realität ein.

Interpretation:

Das Gedicht schildert eine Traumbegegnung, die von tiefer Sehnsucht und dem Wunsch nach Geborgenheit geprägt ist, und den schmerzhaften Übergang in die Realität, der jedoch eine wertvolle Erkenntnis über eine Freundschaft hinterlässt.

  • Die geheimnisvolle Traumwelt: Die ersten beiden Strophen entführen in eine nächtliche Traumwelt, die von geheimnisvoller Stille umgeben ist. Hier lösen sich die Gedanken von der Realität, die unendlich fern erscheint. Es ist ein Raum, in dem Gefühle kreisen und Ängste unsicher fliehen.
  • Die Vereinigung der Sehnsucht: Im Traum vereinen sich zwei Herzen, die von Sehnsucht getrieben werden. Sie schließen ein Band, das tiefe Gefühle verbindet und Nähe sowie Geborgenheit wiederfindet. Die Vergangenheit und ihre Schmerzen spielen in diesem Moment keine Rolle.
  • Das Verblassen des Traums und der Bruch des Bandes: Mit dem Morgenlicht verblassen die intensiven Bilder des Traums, und das gefühlte Band zwischen den Herzen zerbricht. Der Schatten der Nacht weicht langsam, und der Träumende erwacht benommen in die Realität zurück.
  • Die bleibende Spur der Sehnsucht und die Erkenntnis der Freundschaft: Eine einsame Träne auf dem Kissen zeugt von der emotionalen Tiefe des Traums und dem schmerzhaften Abschied von der geträumten Nähe. Doch inmitten dieser Melancholie ereilt den Träumenden ein sicheres Gefühl: die Erkenntnis, den Adressaten des Gedichts als einen wahren Freund zu wissen.

Bewertung:

"Nur ein Traum" ist ein einfühlsames und berührendes Gedicht, das die Intensität der Sehnsucht und die Bedeutung wahrer Freundschaft auf zarte Weise miteinander verwebt.

  • Die Kraft der Träume als Spiegel der Sehnsucht: Der Traum dient als ein Raum, in dem tiefe emotionale Bedürfnisse und Sehnsüchte nach Nähe und Verbindung zum Ausdruck kommen.
  • Der schmerzhafte Übergang zur Realität: Das Verblassen der Traumwelt und der Bruch des gefühlten Bandes verdeutlichen die oft schmerzhafte Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
  • Die Bedeutung wahrer Freundschaft als Anker in der Realität: Die abschließende Erkenntnis, den Adressaten als wahren Freund zu wissen, bietet einen tröstlichen Ausblick und unterstreicht den Wert realer, beständiger Beziehungen im Gegensatz zu flüchtigen Träumen.
  • Die stille Intensität der Gefühle: Das Gedicht transportiert tiefe Emotionen auf eine ruhige und subtile Weise, was seine Wirkung noch verstärkt.
  • Die symbolische Bedeutung der Träne: Die einsame Träne ist ein starkes Symbol für die bleibende emotionale Resonanz des Traums und die Sehnsucht nach der verlorenen Nähe.

Fazit:

"Nur ein Traum" ist ein zartes und nachdenkliches Gedicht, das die bittersüße Erfahrung einer intensiven Traumbegegnung und die tröstliche Erkenntnis der wahren Freundschaft auf bewegende Weise miteinander verbindet. Es erinnert daran, wie tief unsere Sehnsüchte sein können und wie wertvoll die realen Verbindungen sind, die uns im Wachleben Halt geben.

© Gemini