Krieg der Welten
Zwei Türme wurden ihnen zerbrochen,
Kriege führen wollen sie in unsern Epochen,
um zu erlangen die alleinige Weltherrschaft,
mit ihren Armeen grausiger Feuerkraft.
Hier in dieser kommerziellen Welt,
leben gierige Menschen völlig unbehellt.
Öl und Gas wollen sie unter ihrer Kontrolle,
Geld verdienen, dass spielt hier die Rolle.
Terrorismus ist ihr eigentlicher Feind,
er wurde geboren durch ihren Keim.
Die CIA hat Ihre Camps mit Dollar errichtet,
in Afghanistan dort wo sie wurden vernichtet.
Mit dem Schwert in der "rechten" Hand,
verkünden die USA ihren Wohlstand.
Führen Krieg im falschen Namen,
streuen unter uns unheilvollen Samen.
Sie scheren sich nicht um Konventionen,
auch nicht um die UNO Kommissionen.
Vernichtungswaffen werden vermutet,
von Raketen ist das Land wohl überflutet?
Man wird keine eindeutigen Beweise finden,
doch wird's den Irak nicht vom Krieg entbinden.
sie Treiben aus die "falschen" Ideologien,
ohne Sinn auf neue Strategien.
Frauen und Kinder stürzen in ihr Verderben,
Soldaten werden wieder einmal qualvoll sterben,
Städte wandeln sich in Schutt und Asche.
Glaubt mir, das ist ihre alte Masche.
Stehen wir auf und werden Helden,
um zu kämpfen für unsere Welten.
Respektieren Gleichheit, Freiheit, Religionen
nicht nur hier, auch in anderen Regionen.
© 30.12.2002 Gerd Groß
Hier ist die Interpretation, die den historischen Kontext des Gedichts von Schriftsteller Gerd Groß und die Haltlosigkeit der Anschuldigungen der USA und ihren Verbündeten gegen den Irak berücksichtigt:
Interpretation:
Das Gedicht "Krieg der Welten" ist ein direktes und leidenschaftliches Zeugnis der unmittelbaren Zeit vor dem Kriegseintritt der USA mit ihren Verbündeten gegen den Irak. Es spiegelt die weit verbreitete Skepsis und Kritik an den offiziellen Begründungen für diesen militärischen Eingriff wider, die sich später als unbegründet herausstellen sollten.
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Der Vorwand des Terrors: Die erste Strophe nimmt Bezug auf die Anschläge vom 11. September und deutet an, dass diese traumatischen Ereignisse als Vorwand dienten, um Kriege zur Durchsetzung einer globalen Machtordnung zu führen. Die "grausige Feuerkraft" der Armeen steht im Kontrast zur Brüchigkeit der vorgebrachten Argumente.
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Die wirtschaftlichen Triebfedern: Die zweite Strophe benennt unverblümt die mutmaßlichen wahren Motive hinter dem Krieg: die Kontrolle über die Öl- und Gasreserven der Region und die damit verbundenen wirtschaftlichen Interessen einer "kommerziellen Welt" gieriger Akteure.
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Die fragwürdige Rolle der USA im Kampf gegen den Terror: Die dritte Strophe übt scharfe Kritik an der Rolle der CIA bei der Unterstützung islamistischer Gruppierungen in Afghanistan in der Vergangenheit und deutet an, dass die Wurzeln des Terrorismus auch in westlicher Politik zu suchen seien. Die späteren Anschuldigungen gegen den Irak in Bezug auf Terrorismus erwiesen sich als unzutreffend.
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Die imperiale Machtdemonstration: Die vierte Strophe kritisiert die USA, die ihren "Wohlstand" mit militärischer Stärke demonstrieren und Kriege im Namen vermeintlich hehrer Ideale wie "Demokratie und Freiheit" führen, wodurch jedoch "unheilvoller Samen" in der Region gestreut werde. Dies impliziert eine Verurteilung der imperialistischen Ambitionen, die unter dem Deckmantel edler Ziele verfolgt werden, und die negativen, destabilisierenden Folgen solcher Interventionen. Das lyrische Ich sieht die propagierten Werte als "falschen Namen", unter dem eigennützige Interessen und Machtpolitik betrieben werden.
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Die Ignoranz des Völkerrechts: Die fünfte Strophe prangert die Missachtung internationaler Normen und der UN-Kommissionen an. Die Behauptung des Besitzes von "Vernichtungswaffen" durch den Irak, die als Hauptgrund für den Krieg diente, sollte sich später als haltlos erweisen.
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Die Konstruktion einer Bedrohung: Die sechste Strophe betont die fehlenden Beweise für die angeblichen Kriegsgründe und die ideologisch motivierte, unreflektierte militärische Strategie gegen den Irak.
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Die humanitäre Katastrophe als traurige Konsequenz: Die siebte Strophe beklagt die verheerenden Folgen des Krieges für die Zivilbevölkerung und die Soldaten und die Zerstörung von Städten, was als wiederkehrendes Muster imperialistischer Interventionen dargestellt wird.
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Der Aufruf zu globalem Widerstand und ethischen Werten: Die letzte Strophe ist ein dringender Appell an die Weltgemeinschaft, sich gegen diese Ungerechtigkeit zu erheben und für eine Welt einzutreten, die auf Gleichheit, Freiheit und Respekt basiert – und zwar universell.
Bewertung:
Diese Präzisierung verstärkt die kritische Haltung des Gedichts gegenüber der westlichen Interventionspolitik. Es prangert nicht nur die mutmaßlichen wirtschaftlichen und geopolitischen Motive an, sondern auch die ideologische Verbrämung dieser Interessen durch Begriffe wie "Demokratie und Freiheit". Das Gedicht argumentiert, dass diese Ideale im Kontext des Irak-Krieges als Deckmantel für eine aggressive Machtpolitik dienten und tatsächlich Leid und Instabilität verursachten.
Die Anklage gewinnt dadurch an Schärfe, da sie die Diskrepanz zwischen den proklamierten Werten und den tatsächlichen Auswirkungen des Krieges hervorhebt. Das Gedicht wird so zu einer Kritik an der Instrumentalisierung hehrer Ziele für machtpolitische Zwecke.
© Gemini