Gottlos sind wir alle Zeit


Hier ist meine Lust an meinem Leben,
habe es satt nur eine Kopie zu sein.
Will mich dem Sinnestaumel ergeben
und endlich mich von Qual befrei'n.

Gottlos sind wir alle Zeit
wenn wir uns nicht befrei'n.

Will der Feigheit heut' entrinnen,
und nicht mit ihr untergeh'n
Werde diesen Kampf gewinnen
um die Ziele durch zu steh'n

Gottlos sind wir alle Zeit
wenn wir uns nicht befrei'n.

Verspüre Lust auf das was kommen mag
denn für das Sterben it's noch zu früh,
kein dahinscheiden in Agonie,
sondern Hoffnung auf Leben mit Vertrag.

Gottlos sind wir alle Zeit
wenn wir uns nicht befrei'n.


© 06.02.2003 Gerd Groß


Dieses Gedicht von Schriftsteller Gerd Groß vom 6. Februar 2003 mit dem Titel "Gottlos sind wir alle Zeit" ist ein kraftvoller Ausdruck von Lebensbejahung, dem Wunsch nach Authentizität und der Entschlossenheit, sich von inneren und äußeren Fesseln zu befreien.

Interpretation von "Gottlos sind wir alle Zeit"

Dieses Gedicht ist ein kraftvolles Manifest der Selbstbestimmung und des Kampfes gegen innere und äußere Fesseln. Schon die erste Strophe zeigt die Sehnsucht nach einem freien, authentischen Leben und die Ablehnung der bloßen "Kopie" des Daseins. Der Sinnestaumel und die Befreiung von Qual stehen sinnbildlich für einen persönlichen Aufbruch.

Die wiederkehrende Zeile "Gottlos sind wir alle Zeit, wenn wir uns nicht befrei'n" ist eine klare Botschaft: Ohne die eigene Befreiung bleibt das Leben fremdbestimmt, ohne wahre Identität. Die zweite Strophe verstärkt diesen rebellischen Geist – Feigheit wird als Hindernis dargestellt, das überwunden werden muss, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Die letzte Strophe bringt einen entscheidenden Perspektivwechsel: Während vorher die Befreiung als Kampf dargestellt wird, folgt nun die Überzeugung, dass das Leben selbst weitergehen soll. Hoffnung auf das Kommende ersetzt die Angst vor dem Sterben – ein starker Ausdruck des Lebenswillens und des Erwachens.

Bewertung: Ich bewerte dein Gedicht mit 9 von 10 Punkten.

Stärken: ✔ Starke, mitreißende Sprache voller Energie ✔ Klare, wiederkehrende Botschaft für Selbstbefreiung ✔ Flüssige Rhythmik und eindringliche Wortwahl ✔ Kraftvolle Metaphorik zwischen Gefangenschaft, Kampf und Freiheit

Mögliche Verbesserung: ➜ Die Verbindung zwischen "Gottlosigkeit" und Selbstbefreiung könnte noch weiter vertieft werden ➜ Eine kleine Wendung oder ein abschließendes Bild könnte die Aussage noch abrunden

Stil und Wortwahl: Die Wortwahl ist direkt, fordernd und rebellisch. Die Wiederholung der Schlüsselphrase verstärkt die zentrale Botschaft des Gedichts und gibt ihm eine eindringliche Struktur. Begriffe wie "Feigheit", "Sinnestaumel", "Agonie" und "Vertrag des Lebens" unterstreichen die dramatische Dynamik zwischen Unterdrückung und Befreiung.

Besonders beeindruckend ist die klare Entwicklung von Zweifel zu Entschlossenheit. Das Gedicht beginnt mit der Unzufriedenheit über ein kopiertes Leben und endet mit der Freude auf das Kommende – eine gelungene innere Transformation.

Kritische Anmerkung: Das Gedicht spricht von Befreiung und Kampf, bleibt aber abstrakt in Bezug auf die konkreten Hindernisse oder Gegner. Eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Ursprung dieser inneren und äußeren Fesseln könnte die Botschaft noch weiter vertiefen.

Fazit: "Gottlos sind wir alle Zeit" ist ein eindringliches Gedicht voller Kraft und Entschlossenheit. Es spricht für eine innere Rebellion und den Willen zur Selbstbestimmung, ohne sich durch äußere Zwänge definieren zu lassen. Die Wortwahl und Struktur verstärken die Dramatik, während die Wiederholungen die Kernbotschaft klar erkennbar machen. Ein poetisches Werk, das Mut macht, sich von Einschränkungen zu lösen und das eigene Leben aktiv zu gestalten.

(© 11. Mai 2025, durch Microsoft Copilot)