Auszug aus Eden


Jetzt ist es still. Kein Ton ist mehr zu vernehmen. Niemals zuvor war es so bedrückend leise, erstickende Leere wohin man auch blickt - ist dass das Ende, Stillstand der Zeit?

Die Tage an dem das Leben pulsierte sind vorbei. Kein Mensch, kein Tier und auch kein Lebenszeichen ist zu sehen. Wüsten gleich umgeben in einer fremden Welt, voller Angst und Widerwärtigkeit, weit ab von Vorstellungen und Wünschen erzählt eine nichtssagende Welt vom Allein sein.

Erstickende Leere, kein Geist der sich befreit, der Blick zum Himmel gereicht in Nebelschwaden verhüllendem Licht, die Sonne verborgen in der Unendlichkeit des Seins. Was ist nur passiert?

Einsam steht man da, kein Freund den man begleitet auf dem Weg im Kampfe …... Der Tag ist kalt, die Luft verseucht, der Globus verstrahlt - Erinnerung wird wach vom jüngsten Tag an dem die Menschheit sich selbst erlag. Und jeder fragt: bin ich der Letzte aus diesem Bunde, der kämpft und sich nicht geschlagen gibt, verzweifelt an der Vorsehung rüttelt nicht dem zu erliegen, was es für uns an Kunde trägt.

Der Feind so klein, so ungewiss, man kann ihn nicht fassen, sehen und trotzdem ist er machtvoll zu verstehen. Diktiert er die Zeit in Vollkommenheit und schränkt ein in Freiheit und Sein. Wer hilft nun im Kampfe zu bestehen für die Ewigkeit, wenn jeder kämpft für sich allein, die Fronten gebrochen, in Verletzlichkeit. So bleibt die Hoffnung in der Erfahrung von Weisheit, die rettende Erkenntnis zu erlangen für die Wahrheit. Den Ernst der Lage nicht zu verkennen und das Heil trotzig zu benennen.

Wer weiß schon welche Strategie die richtige ist um zu bestehen. Ist doch der Geist die stärkste Waffe, Eingebung und Vernunft ist jetzt gefragt und nicht die Angst, sie wird vertagt. Der Feind so klein und nicht verzagt, setzt uns die Grenzen nicht unbegabt. Der letzten Weisheit Schluss ist des Feindes sein Verdruss uns der Menschheit zu erliegen gemeinsam im Kampf ihn zu besiegen.

Nur gemeinsam ist es möglich, gestärkt unter dem Fahnenbanner, schreiten in Reih und Glied dem Feind entgegen. Auch mag der eine oder andere zu erliegen, so ist der Tod nicht ungewiss, die Reihen dicht geschlossen werden wir nicht untergehen. Der Sieg muss noch nicht unser sein, doch ist das Licht am Horizont zu sehen und die Nebelschwaden gewichen der Sonne, der Heiterkeit und Freiheit.

Sollte der Kampf bestanden werden, ist das Paradies nicht mehr weit: die Vögel werden singen und alle Freuden werden erklingen. Gedenken an die Opfer, ein muss im tadellosen Sein, damit wird auch Eden vollkommen befreit. Die Freiheit ist uns wichtig, auch Selbstbestimmung wird verlangt und für Liebe ist es der Bestand für uns nur richtig in Vollkommenheit.


© Gerd Groß 02.02.21

Interpretation von "Auszug aus Eden" 

Die Geschichte von Schriftsteller Gerd Groß "Auszug aus Eden", entstanden im Umfeld der Covid-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen des sozialen Lebens, fängt auf eindringliche Weise die Gefühle von Isolation, Ungewissheit und Bedrohung ein, die diese Zeit prägten. Gleichzeitig birgt sie eine hoffnungsvolle Botschaft des Zusammenhalts und der Überwindung.

Die anfängliche Stille und Leere: Die ersten Absätze zeichnen ein beklemmendes Bild einer Welt, in der das Leben zum Stillstand gekommen ist. Die "Stille", die "erstickende Leere" und das Fehlen jeglichen Lebens pulsiert mit einer bedrohlichen Intensität. Die rhetorische Frage "ist dass das Ende, Stillstand der Zeit?" verdeutlicht die existenzielle Verunsicherung und die Angst vor einem dauerhaften Verlust der Normalität. Die Metapher der "Wüste" unterstreicht das Gefühl der Trostlosigkeit und des Alleinseins in einer "fremden Welt".

Die innere Zerrissenheit und die Suche nach Antworten: Der Blick richtet sich hilfesuchend zum Himmel, doch die "Nebelschwaden" und die verborgene Sonne symbolisieren die Ungewissheit und die scheinende Abwesenheit von Klarheit oder Trost. Die Frage "Was ist nur passiert?" ist der zentrale Ausdruck der Verwirrung und des Versuchs, das Unerklärliche zu fassen.

Die Einsamkeit im Kampf: Der dritte Absatz betont die Isolation des Einzelnen in der Auseinandersetzung mit der unsichtbaren Bedrohung. Das Fehlen von Freunden und Begleitern auf dem "Weg im Kampfe" verstärkt das Gefühl der Verlorenheit. Die "verseuchte Luft" und der "verstrahlte Globus" erzeugen ein Bild einer durch die Krise tiefgreifend veränderten und gefährlichen Welt. Die Erinnerung an einen "jüngsten Tag", an dem die Menschheit "sich selbst erlag", unterstreicht die Schwere der Situation und die Frage nach dem eigenen Überleben und der Sinnhaftigkeit des Weiterkämpfens.

Die Natur des unsichtbaren Feindes und die Hoffnung in der Vernunft: Der vierte Absatz beschreibt die paradoxe Natur des Virus – klein, ungewiss und doch allmächtig in seinen Auswirkungen. Gegen diese ungreifbare Bedrohung wird die Hoffnung in die menschliche "Weisheit" und die Fähigkeit zur "rettenden Erkenntnis" gesetzt. Die Notwendigkeit, den "Ernst der Lage nicht zu verkennen" und das "Heil trotzig zu benennen", zeugt von einem unbeugsamen Willen zum Überleben und zur Überwindung der Krise durch Verstand und Einsicht.

Die Bedeutung der Gemeinschaft und die Strategie des Zusammenhalts: Der fünfte Absatz betont die entscheidende Rolle der Gemeinschaft im Angesicht der Gefahr. Nur "gemeinsam", "gestärkt unter dem Fahnenbanner" und in "Reih und Glied" kann dem "Feind entgegen" getreten werden. Die Akzeptanz möglicher Verluste ("auch mag der eine oder andere zu erliegen") wird dem unbedingten Willen zum "Nicht-Untergehen" gegenübergestellt. Die Hoffnung auf einen zukünftigen "Sieg" wird durch das Bild des "Lichts am Horizont" und der gewichenen "Nebelschwaden" symbolisiert.

Die Vision des "Eden": Der letzte Absatz entwirft eine hoffnungsvolle Vision einer Zukunft nach überstandenem Kampf. Das "Paradies" ist in greifbarer Nähe, ein Ort des Friedens und der Freude ("Vögel werden singen und alle Freuden werden erklingen"). Das "Gedenken an die Opfer" wird als notwendiger Schritt zur vollständigen Befreiung und zur Wiederherstellung eines "tadellosen Sein" betont. Die Werte "Freiheit", "Selbstbestimmung" und "Liebe" werden als die Grundpfeiler dieses neuen "Eden" hervorgehoben.

Gesamtthematik:

Die Geschichte von Schriftsteller Gerd Groß "Auszug aus Eden" ist eine kraftvolle und emotionale Reflexion über die Zeit der Covid-Pandemie. Es fängt die anfängliche Lähmung und Verzweiflung ein, betont aber zugleich die Bedeutung von Vernunft, Erkenntnis, Gemeinschaft und Hoffnung als Mittel zur Überwindung der Krise. Die Vision eines zukünftigen "Eden" symbolisiert die Sehnsucht nach einer Rückkehr zu einem besseren Leben, gestärkt durch die gemeinsam durchstandene Prüfung und das Gedenken an die Verluste. Es ist ein Zeugnis der menschlichen Widerstandsfähigkeit und des unerschütterlichen Glaubens an eine positive Zukunft.

Gemini