Die Waldulmer Hexen und der Ruf der alten Erde

Ein Märchen aus Kappelrodeck

Kapitel 1: Der Ruf der alten Erde

Es war einmal, in längst vergangenen Zeiten, als der Schwarzwald noch wilder war als heute und seine uralten Tannen bis in den Himmel reichten, da lag, tief verborgen in seinen bewaldeten Armen, das kleine, fleißige Dorf Waldulm. Die Menschen dort, fromm und demütig, begannen ihre Tage am Rathaus Waldulm, wo die Glocken den Takt des Lebens vorgaben und die Morgensonne zuerst die Schiefer auf den Dächern küsste. Doch jenseits der letzten, sorgsam gepflegten Gärten, wo der Pfad nur noch als schemenhafte Ahnung in das dichte Dickicht verschwand, birgte der Wald ein uraltes Geheimnis – die Waldulmer Hexen. Man sprach von ihnen nur mit leisem Flüstern, mit einem Schauer, der nicht von Furcht, sondern von tiefem, ehrfürchtigem Respekt zeugte. Sie waren Frauen, so hieß es, die die Sprache der Bäume kannten, das Murmeln der Quellen deuteten und im Sonnenlicht, wenn kein menschliches Auge sie sah, Tänze aufführten, die die Seele der Welt widerspiegelten. Ihre Magie war nicht die finstere Kunst der Legenden; nein, sie war die tiefe, unberührte Seele des Waldes selbst, geheimnisvoll und unbezwingbar, verwoben mit den Elementen. Unter ihnen hieß es, gäbe es eine, deren Stimme das Rauschen des Waldes, das Echo des Felsens und die Klarheit des Wassers vereinte – die Anführerin, Lyra.

In Waldulm lebte ein junger Mann namens Silas, dessen Herz so unruhig war wie der Wildbach nach einem Frühlingsregen, der über die Steine eilte. Schon als Kind hatte er die Welt anders gesehen, lauschte lieber den Stimmen des Windes in den Tannen als dem Klatsch am Dorfbrunnen. Ein leiser Schmerz nagte in ihm, eine unerklärliche Leere, die sich nur füllen ließ, wenn er dem Mysterium des Waldes nachspürte. Er war ein Träumer, ein Seher, dessen Augen mehr sahen als die raue Wirklichkeit des Alltags. Die Geschichten von den Hexen zogen ihn magisch an, nicht aus Furcht, sondern aus einer tiefen, brennenden Sehnsucht nach dem Verborgenen, nach der Wahrheit hinter dem Sichtbaren. Er wollte wissen, was sich hinter dem Schleier des Gewohnten verbarg, jenseits der menschlichen Welt, in jener uralten Seele des Waldes. Eine innere Stimme, leise wie das Säuseln des Windes in den hohen Wipfeln, aber unerbittlich, rief ihn fort von den bekannten Pfaden.

Kapitel 2: Die vier Prüfungen

Eines sonnigen Herbsttages, als die Wälder in Gold und Purpur glühten und die Luft klar und frisch war wie Bergwasser, stieg in Silas eine unbezwingbare Neugier auf. Eine alte Bäuerin hatte ihm am Brunnen zugeraunt, dass die Hexen am Tage des ersten Herbstvollmonds ihre heiligen Zusammenkünfte abhielten, tief in einer Lichtung, die kein Mensch je betreten sollte. Man sagte, an diesem Tag lüfteten sich die Schleier zwischen den Welten. Trotz aller inneren Warnungen und der Angst, die ihn wie ein kalter Hauch streifte, konnte Silas seinem Drang nicht widerstehen, diesem Ruf zu folgen.

Sein Weg führte ihn zunächst an den beeindruckenden Steinbruch Ossola [Anmerkung: Ein realer Ort in der Nähe von Waldulm]. Schon von Weitem erhob sich die gewaltige Felswand, kahl und narbig, wie eine alte, steinerne Wunde in der grünen Haut der Erde. Die Arbeit der Menschen hatte hier das Gestein freigelegt, es brutal den Tiefen entrissen. Eine beklemmende Stille lag über diesem Ort, nur das ferne Krächzen eines Raben zerschnitt die Luft. Silas vernahm hier zum ersten Mal auf seiner Reise das tiefe, schwere Atmen des Waldes, das in den rohen, bloßgelegten Steinen widerhallte. Die Nachmittagssonne malte harte Schatten auf die riesigen Bruchsteine, die wie schlafende Giganten am Boden lagen, und in jeder Spalte schien eine uralte Müdigkeit zu ruhen.

Von einem ungewöhnlichen Glitzern angezogen, einem zarten Lichtschein, der aus einer tiefen, schattigen Spalte zu kommen schien, wagte sich Silas tiefer in das Innere des Steinbruchs hinein. Er war gebannt von der rohen Kraft des Ortes und achtete nicht auf die leisen Warnungen, die die Natur in jedem losen Geröllstück flüstern ließ, in jedem Stein, der knirschend unter seinen Stiefeln rollte. Es war eine Ahnung von Gefahr, die er ignorierte, gefangen von dem Rätsel, das ihn vorwärts trieb.

Plötzlich, mit einem dröhnenden Donnern, das die Erde bis in ihre Grundfesten erbeben ließ, löste sich über ihm eine gigantische Felsnase. Steine, groß wie Mühlräder, begannen, sich mit mörderischer, unausweichlicher Geschwindigkeit auf ihn zuzubewegt, gefolgt von einer Kaskade aus Geröll, Staub und kleineren Brocken. Panische Angst schnürte Silas die Kehle zu. Er blickte dem sicheren Tod ins Auge, spürte den kalten, erdigen Atem der tonnenschweren Gesteinsmassen, die ihn zu zerquetschen drohten. In letzter, verzweifelter Sekunde, ohne zu überlegen, wo ihn das hinbringen würde, warf er sich in eine tiefe, schmale, schattige Felsspalte, die ihm gerade noch Schutz zu bieten schien. Doch selbst dort würde ihn die ungeheure Wucht der fallenden Steine erreichen.

In diesem einen Herzschlag jedoch, als das Getöse seinen Höhepunkt erreichte und Silas dachte, dies sei sein Ende, geschah das Wunderbare: Wie aus dem Nichts sprang eine Gestalt hervor – eine Frau mit erdfarbenen Gewändern, die aussahen, als wären sie aus Moos und Baumrinde gewebt. Ihre Augen waren so tief und alt wie das Gestein selbst, und in ihnen spiegelte sich die Geschichte der Berge wider. Mit einer ursprünglichen, wundersamen Kraft, die aus ihren bloßen Händen zu strömen schien, streckte sie die Arme aus. Die größten, todbringenden Felsbrocken, die direkt auf Silas zurasten, erstarrten für einen Moment in der Luft, als wären sie in unsichtbaren Netzen gefangen. Eine surreale, unheimliche Stille legte sich über das tobende Chaos, nur das leise Rieseln der kleineren Steine, die nun gefahrlos an der Seite herabfielen, war noch zu hören. Silas nutzte diesen Augenblick, der eine Ewigkeit zu dauern schien, und hechtete sich endgültig in Sicherheit hinter einen massiven Felsbrocken.

Als er sich wieder aufrichtete und zu der Stelle blickte, war die Frau verschwunden. Nur eine einzelne, nachtschwarze Feder lag im Sand, größer und dunkler als die jedes bekannten Vogels. Sie schimmerte geheimnisvoll im Tageslicht. Es war Brunhilde, die Steinhexe, Hüterin der Tiefen und der Erdgeheimnisse. Ihre stumme Botschaft hallte nun nicht nur in Silas wider, sondern drang tief in sein Innerstes: "Die Wahrheit liegt in der Tiefe, wo das Feste bricht. Und nur wer die Erde achtet und mit größter Sorgfalt tritt, wird von ihr verschont bleiben. Du, Silas, hast unvorsichtig gehandelt, doch deine aufrichtige Suche nach dem Verborgenen hat dich gerettet. Manchmal aber schützt die Erde jene, die ihr in tiefster Not zuhören. Behalte dies im Herzen, denn der Weg, der vor dir liegt, wird weitere Prüfungen bergen, die dein Verständnis für die Welt formen werden. Die nächste Prüfung wartet, wo der Himmel sich öffnet und der Wind seine Geheimnisse birgt..." Ihre Stimme war rau wie Granit, doch mit dem tiefen Echo des Erdinneren.

Silas hob die Feder auf. Sie war kühl und glatt und schien ein Echo der gewaltigen Kraft zu tragen, die er soeben erlebt hatte. Eine Mischung aus Ehrfurcht und einem neuen, tiefen Verständnis erfüllte ihn. Er wusste nun, dass dies erst der Anfang seiner Reise war, und dass die Hexen keine bloßen Legenden waren, sondern mächtige Hüterinnen der Natur, die ihre Botschaften in den Elementen verbargen. Und so setzte er seinen Weg fort, mit der Feder in seiner Hand und dem Flüstern der Erde in seinem Herzen, bereit für das, was ihn als Nächstes erwartete.

Am Kutzenstein: Filias wahres Gesicht und das Flüstern des Windes

Mit der Feder in der Hand und dem Echo von Brunhildes warnender Botschaft in seinem Herzen setzte Silas seinen Weg fort. Der Wald schien nun anders zu ihm zu sprechen; jeder Schatten barg eine tiefere Bedeutung, jeder Windhauch schien eine Geschichte zu tragen. Die hohen Tannen raunten alte Lieder, und das Sonnenlicht, das durch das dichte Blätterdach brach, tanzte auf dem moosbewachsenen Waldboden wie spielende Geister. Er fühlte sich beobachtet, nicht bedroht, sondern von einer neugierigen, unsichtbaren Präsenz umgeben.

Schon bald bemerkte er, dass er nicht länger allein war. Eine junge Frau, kaum älter als er selbst, ging unauffällig einige Schritte vor ihm. Ihre Bewegungen waren so leicht, dass ihre Füße kaum den Waldboden zu berühren schienen, als würde sie schweben. Ihre Haare, von einem ungewöhnlichen Silberglanz, wehten lose um ihr Gesicht, als tanzten sie mit den unsichtbaren Strömungen der Luft. Es war Filia, die Botin des Windes, die seine Schritte leitete, ohne ein Wort zu sagen, und deren Blick eine alte Weisheit verriet, die Silas noch nicht zu deuten vermochte. Er empfand, wie er tiefer und tiefer in die Geheimnisse des Waldes gezogen wurde, denn die Luft selbst schien ihn vorwärts zu tragen, hin zum nächsten Zeichen, das am Himmel auf ihn wartete.

Gemeinsam, in stillschweigendem Einverständnis, erreichten sie den Kutzenstein [Anmerkung: Ein Aussichtsfelsen bei Kappelrodeck], ein beeindruckendes Naturdenkmal, das hoch über den Baumwipfeln thronte. Der Felsen ragte wie ein zahnloser Riese aus dem Grün hervor, seine Spitze schien den Himmel zu berühren. Silas spürte eine unwiderstehliche Anziehungskraft, die ihn nach oben zog. Mit zitternden Händen, doch entschlossen, kletterte er die hölzerne Leiter hinauf, Sprosse um Sprosse, bis er auf dem schmalen Plateau des Felsens stand. Der Wind pfiff ihm um die Ohren, ein tausendstimmiger Chor aus längst vergangenen Zeiten.

Filia folgte ihm mühelos, scheinbar ohne die Leiter zu berühren, so leicht und anmutig war ihre Bewegung. Als sie neben ihm stand, blickten sie gemeinsam über die unendliche Weite. Die Rheinebene breitete sich unter ihnen aus wie ein riesiger, in Gold getauchter Teppich, und in der Ferne schimmerte die Sonne auf Flussläufen wie auf silbernen Bändern. Der Wind strich sanft über Silas' Gesicht und trug ihm ferne Düfte zu – den Geruch von feuchter Erde, blühenden Wiesen und dem herben Duft der Tannen.

In diesem Moment, als der Blick weit wurde und die Seele sich öffnete, trat Filia näher an ihn heran. Ihr Lächeln vertiefte sich, und ihre Augen, die eben noch jugendlich gewirkt hatten, spiegelten nun die grenzenlose Weite des Himmels und die Jahrhunderte des unaufhörlichen Windes wider. Für einen kurzen Augenblick erschien Silas nicht nur eine junge Frau, sondern die uralte Seele des Windes selbst, gefangen in einer menschlichen Gestalt. Die Silberfäden in ihrem Haar leuchteten intensiver, und er glaubte, das leise Rauschen des Windes in ihren Worten zu hören.

Sie wies mit einer eleganten Geste auf eine kleine, kaum sichtbare Nische im rauen Fels. Dort, halb verborgen, entdeckte Silas drei kleine, kunstvoll geflochtene Bänder aus Moos, Vogelfedern und filigranen Spinnweben. Sie waren so zerbrechlich, dass sie fast unsichtbar waren und schienen mit dem geringsten Lufthauch zu schwingen. Ein leises Murmeln, wie das entfernte Wispern eines Geheimnisses, ging von ihnen aus. Das war das unverkennbare Werk von Filia, der Windhexe, die ihre Botschaft nun deutlich sprach, ihre Stimme sanft wie eine Brise, die durch Blätter streicht, doch klar wie das Pfeifen des Hochwindes: "Wer die Höhe sucht, muss dem Flüstern des Unsichtbaren lauschen, denn der Wind trägt mehr als nur Gerüchte. Er trägt die Lieder der Vergänglichkeit und die Versprechen des Neubeginns. Die Erde mag dich bergen, aber der Himmel wird dich lehren, loszulassen und zu vertrauen. Jeder Aufstieg birgt eine neue Sicht und eine neue Erkenntnis. Sei bereit, Silas, denn die Welt zeigt sich nur jenen, die ihren Atem zu spüren wagen..."

Mit einem federleichten Schritt, der die Leiter nicht knarren ließ, war sie wieder die junge Frau vom Wegesrand, ihr silbernes Haar schien im Wind nur noch sanft zu glänzen. Silas aber blieb stehen, die Worte Filias hallten in ihm wider. Die Bänder in der Nische vibrierten leise, als würden sie ihm einen Gruß senden. Er verstand nun, dass nicht nur die Erde, sondern auch der Wind seine eigenen Prüfungen bereithielt. Ein Gefühl der Vorfreude und der Ungewissheit erfüllte ihn, denn Filia hatte ihm mit ihrem Blick angedeutet, dass das nächste Zeichen ihn dort erwartete, wo das Wasser die Schicksale widerspiegelt und die Vergangenheit in jedem Tropfen lebt.

Rast am Ringelbacher Kreuz und die Botschaft der Schicksale

Silas setzte seinen Weg fort, sein Blick nun geschärft für die subtilen Zeichen des Waldes, sein Ohr offen für das unsichtbare Flüstern. Die Luft schien schwerer zu werden, erfüllt von einer leisen Melancholie, je näher er dem nächsten Ort kam. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Silas das Ringelbacher Kreuz [Anmerkung: Eine bekannte Kreuzwegstation bei Kappelrodeck] erreichte. Es war ein schöner Rastplatz, doch heute war er von einer tiefen, ernsten Stille erfüllt, die nichts mit der friedlichen Natur gemein hatte. Von hier aus bot sich ein herrlicher Blick ins Renchtal und über die sommerliche Rheinebene, doch Silas' Augen wurden unweigerlich zu dem Ort hingezogen, der nicht weit entfernt lag: die Soldatengräber, eine Gedenkstätte für jene, die im April 1945 ihr Leben ließen. Ein tiefer Schmerz berührte sein Herz, als er die einfachen Kreuze und die stillen Grabhügel erblickte.

Plötzlich sah er am Fuße des Kreuzes, nahe einer kleinen, unscheinbaren Quelle, eine Frau, Morwen, die am Brunnen saß. Ihr Blick war so klar wie das Wasser, das unermüdlich sprudelte und sich in einer kleinen Mulde sammelte. Ihre Gewänder waren in den Farben des Mooses und der feuchten Erde gehalten, und ihre Hände, die sie sanft ins Wasser tauchte, schienen mit dem Element zu verschmelzen. Sie hob einen kleinen Kelch aus dunklem, eichenholzgefasstem Glas, gefüllt mit Wasser, das im Sonnenlicht wie flüssiges Silber schimmerte. "Trinke", sprach sie mit einer Stimme, die wie das sanfte Gluckern eines alten Brunnens klang und doch die unergründliche Tiefe eines uralten Sees barg. "Trinke und sieh, was das Wasser dir offenbart."

Als Silas das kühle, doch seltsam wärmende Wasser trank, geschah das Wunder: Die Wasseroberfläche wurde zu einem lebendigen Spiegel, der ihm Bilder zeigte, so klar und deutlich, als stünden sie leibhaftig vor ihm. Er schaukelte junge Männer, die lachten, die ihre Liebsten umarmten, die von Feldern und Wäldern träumten. Er vernahm das ferne Echo ihrer Stimmen, ihrer Hoffnungen, ihrer Ängste. Dann sah er sie im Rauch des Kampfes, im Schlamm und unter Tränen, ihre Gesichter gezeichnet von Not und Leid, ihre Körper gezeichnet vom Opfer. Er erblickte ihre Kameradschaft, ihren Mut, aber auch ihre Verzweiflung und ihre Sehnsucht nach Frieden, der nie kam. Die Bilder zogen wie Wolken vorüber, wie flüchtige Träume, bis das Wasser wieder klar wurde, doch die Gefühle blieben in Silas' Herzen zurück, schwer und unvergesslich.

Morwen, die Wasserhexe, blickte ihn mit tiefem Ernst an. Ihre Augen waren nun wie zwei klare Seen, die die Tragödien der Welt in sich spiegelten. "Die tiefste Klarheit findest du, wo Leben und Tod sich berühren. Das Wasser vergisst kein Schicksal, und wir, die Hüterinnen seiner Fluten, hüten die Erinnerung derer, die für immer in seiner Nähe ruhen. Du, Silas, hast die Last der Vergangenheit empfunden und ihre ewige Bewegung im Fluss der Zeit erkannt. Sei achtsam, denn das Leben ist ein Strom, der dich tragen kann, aber auch in die Tiefe ziehen. Das nächste Zeichen wartet dort, wo die uralten Riesen ihre Spuren im Felsen hinterließen und das verborgene Feuer der Erde glüht..."

Silas nickte stumm, seine Kehle war trocken, nicht vom Durst, sondern von der Wucht dessen, was er gesehen hatte. Er verspürte, wie eine neue Art von Verständnis in ihm erwuchs, eine tiefere Empathie für das Leid und die Schönheit des menschlichen Daseins. Die Botschaft des Wassers war klar und unmissverständlich, und er wusste, dass jede Begegnung ihn näher an das Geheimnis der Hexen führte, aber auch an die Wahrheit über sich selbst und die Welt. Mit einem schweren, doch entschlossenen Herzen setzte er seinen Weg fort, die Bilder der Schicksale fest in seiner Seele verwahrt.

Ein kühler Windstoß strich über seine Haut, ein flüchtiger Hauch, der die Stille des Ortes noch tiefer erscheinen ließ. Silas verweilte einen Moment, lauschte dem fernen Rauschen der Bäume, das wie ein sanftes Wiegenlied der Natur klang. Er wusste, dass jeder Schritt ihn einem weiteren Geheimnis näherbrachte, doch die Schwere der gesehenen Schicksale ließ ihn innehalten. Er atmete tief ein, sammelte seine Gedanken und setzte seinen Pfad fort, die Sonne sank bereits tiefer und tauchte den Wald in ein warmes, goldenes Licht. Die Schatten der Bäume schienen ihm nun den Weg zu weisen, ein stummer Hinweis auf das, was im Inneren des Waldes verborgen lag.

Im Herzen des Waldes: Die Riesen, die Prüfung des Feuers und die Glut der Ignis

Tief im Herzen des Waldes, jenseits der Buchwald Hütte [Anmerkung: Ein Wanderziel im Kappelrodecker Wald], wo der Duft von harzigen Tannen die Luft erfüllte und das Sonnenlicht nur noch spärlich durch das dichte Blätterdach drang, wurde der Weg schwieriger. Der Pfad verengte sich, und Silas bewegte sich nun durch die massiven Felsengebilde des Felsenweges. Uralte, moosbewachsene Giganten ragten hier auf, schweigende Zeugen einer längst vergangenen Zeit, die wie schlafende Riesen in der Dunkelheit lagen. Man erzählte sich in den alten Sagen des Schwarzwalds, dass diese Felsen nicht allein von der Natur, sondern von den Uralten Riesen des Schwarzwalds geformt wurden, die einst hier wanderten und die Erde mit ihren mächtigen Händen gestalteten, bevor sie in den Tiefen der Berge verschwanden. Silas ahndete die gewaltige, schlummernde Kraft, die von diesen Kolossen ausging.

Er folgte einem schmalen Pfad, der sich zwischen den Felswänden hindurchschlängelte, als würde er in das Innere der Erde selbst führen. Plötzlich nahm er zwischen zwei riesigen Felsspalten, die wie die Tore zu einer anderen Welt wirkten, einen schwachen, doch stetigen Funken wahr. Es war kein offenes Feuer, sondern ein inneres Leuchten, das die Luft um sich herum erwärmte. Als er näher kam, fand er einen kleinen, kunstvoll geschnitzten Holzscheit, der ohne sichtbare Flamme, aber mit innerem Glühen wärmte. Das Holz war hart wie Stein und doch durchdrungen von einer sanften, pulsierenden Hitze. Es schien wie ein versteinertes Glutstück, das die Zeit überdauert hatte.

Aus dem Schatten eines der gewaltigen Felsen trat eine Frau hervor, deren Haar so rot war wie die Glut eines alten Feuers und deren Augen leuchteten wie glühende Kohlen in der Dämmerung des Waldes. Es war Ignis, die Feuerhexe, deren Wesen die verborgene Energie der Erde selbst war. Sie hob ihre Hand, und das Holzscheit in Silas' Hand schien heller zu glühen, seine Wärme durchdrang seine Haut bis in seine Knochen.

"Dieser Scheit trägt die Wärme der Erde, die Glut, die einst in den Herzen der Riesen wohnte, als sie diese Felsen formten", sprach Ignis, ihre Stimme zungenförmig wie Flammen, warm und eindringlich, erfüllt vom Knistern trockenen Holzes. "Er ist ein Zeichen dafür, dass wahre Stärke in der Glut wohnt, die im Verborgenen brennt, und sie wird dir den Weg weisen, wo die größten Felsen ruhen. Du hast die Härte des Gesteins und die Vergänglichkeit des Lebens erfahren. Nun lerne die innere Kraft, die alles formt und verwandelt. Doch hüte dich, Silas, denn Feuer kann wärmen, aber auch verbrennen. Die Reise neigt sich dem Ende zu, und das letzte Zeichen wartet dort, wo sich der Himmel weit öffnet und der Blick über die Welt schweift. Dort, auf dem höchsten Punkt, werden sich alle Fäden deiner Erkenntnis verbinden und das Herz der Waldulmer Hexen sich dir offenbaren."

Mit einem letzten, intensiven Blick, der Silas' Seele zu berühren schien, verschwand Ignis wieder im Schatten der Felsen, als wäre sie nie dagewesen. Silas stand allein da, den glühenden Holzscheit in der Hand. Er verspürte die Hitze, die nicht nur von dem Holz ausging, sondern auch in seinem eigenen Herzen zu brennen begann. Er verstand nun, dass die Prüfungen der Hexen nicht nur äußere Gefahren waren, sondern auch innere Erkenntnisse, die ihn auf eine tiefere Ebene der Existenz führten. Die Botschaft des Feuers war klar: Die wahre Kraft lag nicht im Offensichtlichen, sondern in der verborgenen Glut, die alles Leben antreibt. Und so setzte er seinen Weg fort, die Wärme des Holzscheits als seinen Führer, sein Herz erfüllt von einer brennenden Neugier auf die letzte Offenbarung.

Kapitel 3: Das Vermächtnis

Er setzte seinen Weg fort, der Pfad führte ihn nun bergab, direkt auf eine verborgene Senke zu, die von uralten Bäumen umschlossen war. Dort, inmitten des schützenden Grüns, geschah das Unglaubliche. Silas nahm eine magische Anziehung wahr, die ihn zu einer verborgenen Lichtung führte, wo das kleine, verwunschene Hexenhaus stand und der große Besen – ein Wahrzeichen des alten Hexensteigs von Kappelrodeck, dessen knorriger Stiel und dichtes Reisig die Verbindung zwischen Himmel und Erde zu symbolisieren schien und Silas das Gefühl gab, als könnte er eine Brücke in unbekannte Dimensionen schlagen – imposant in den Himmel ragte, als könnte er jederzeit zum Flug bereit sein. Es war skurril und charmant, doch heute war es kein Ort der Heiterkeit, sondern das Ziel seiner langen Suche. Hier, am Fuße des Besens, lagen die gesammelten Zeichen: die nachtschwarze Feder von Brunhilde, die kunstvoll geflochtenen Bänder von Filia, der dunkle Kelch von Morwen und der glühende Holzscheit von Ignis. Sie leuchteten schwach im schwindenden Tageslicht und warteten auf ihre Vereinigung.

Unter dem sanften Schein der Nachmittagssonne, die nun tief über den Waldwipfeln stand und lange Schatten warf, traten sie hervor. Es waren keine alten Weiber mit krummen Nasen, sondern junge Frauen, deren Haare wie dunkle Flüsse über ihre Schultern fielen, deren Augen wie glühende Kohlen leuchteten und deren Bewegungen die Anmut der Waldtiere besaßen. Es waren Brunhilde, die Steinhexe, deren Kraft aus den Felsen schöpfte; Filia, die Windhexe, deren Lieder der Wind trug; Morwen, die Wasserhexe, Hüterin der Schicksale; und Ignis, die Feuerhexe, deren Geist in den Tiefen der Erde glühte. Sie alle blickten Silas mit durchdringenden Augen an, in denen sich die Weisheit von Jahrhunderten spiegelte. Sie tanzten nicht wild und zügellos, sondern mit einer tiefen, ehrfürchtigen Hingabe an die Natur. Ihre Lieder waren keine Zaubersprüche, sondern Melodien, die das Herz berührten, vom Werden und Vergehen, von der Liebe zum Leben und vom ewigen Kreislauf der Natur.

Eine von ihnen, Lyra genannt, die Anführerin, schien besonders hell zu leuchten. Ihre Augen, tief wie der nächtliche Waldsee, begegneten dem Blick des versteckten Silas, der nun aus dem Schatten trat. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, doch es war kein Schauer der Angst, sondern einer tiefen, unerklärlichen Verbundenheit. Lyra, die die Seelen der Menschen lesen konnte, erkannte die Reinheit in Silas' Herzen, seine Sehnsucht nach Wahrheit und Schönheit. Doch ein Hauch von alter Melancholie, fast wie ein ferner Schatten, huschte über ihre Züge, als sie auf ihn zuging – ein Zeichen, dass auch ihre Weisheit einen Preis hatte, eine Bürde des ewigen Wissens. Sie brach ihren Tanz ab, und eine Stille legte sich über die Lichtung, die nur vom Rauschen des Windes in den Baumwipfeln durchbrochen wurde.

Langsam schritt Lyra auf den nun nicht mehr verborgenen Silas zu. Jeder ihrer Schritte war ein Flüstern des Waldes, eine Offenbarung. Als sie vor ihm stand, hob sie ihre Hand, nicht als Geste der Drohung, sondern der Einladung. "Du hast das Verbotene erblickt, Silas von Waldulm", sprach sie mit einer Stimme, die das Rauschen des Waldes mit dem Echo des Felsens und der Klarheit des Wassers vereinte. "Du hast unsere Zeichen erkannt, die Botschaften der Erde, des Windes, des Wassers und des Feuers. Du hast die Prüfungen bestanden und die Warnungen verstanden. Dein Herz ist rein, doch der menschliche Blick ist nicht gemacht für unsere Geheimnisse, ohne dass es ihn für immer verändert. Nun, da du uns gefunden hast, wird dein Dorf dich vielleicht anders sehen – manche mit Neugier, manche mit Skepsis. Was wirst du wählen: Kehrst du zurück in deine Welt und behältst die Erinnerung als kostbaren Traum, oder wagst du es, einen Schritt tiefer in die unsere zu tun und dafür den Preis zu zahlen, den der Wald von denen fordert, die seine tiefsten Mysterien erblicken?"

Silas zögerte nicht. Die Romantik der Begegnung, die philosophische Tiefe der Wahl ergriff ihn. Sein Blick wanderte über die Gesichter der Hexen, dann zum gewaltigen Besen, der so viel mehr war als nur ein Fluggerät – er war ein Symbol der Verbindung zwischen den Welten. "Ich habe gesehen, was kein Mensch sehen sollte, und mein Herz ist nun für immer mit dieser Schönheit verbunden. Ich kann nicht mehr leben, als hätte ich sie nie erblickt. Ich wähle die Wahrheit, so einsam sie auch sein mag."

Lyra nickte traurig. Ein tiefes Seufzen, das wie der Wind in den alten Bäumen klang, entwich ihr. "So sei es. Dein Preis ist die Einsamkeit der Erkenntnis. Du wirst unser Wissen tragen, unsere Verbundenheit mit der Natur verstehen, doch niemals wirst du wirklich zu uns gehören können, noch vollständig in deine alte Welt zurückkehren. Deine Augen werden die Welt anders sehen, dein Herz wird das Flüstern des Waldbodens hören, doch die Menschen deines Dorfes werden es nicht verstehen. Du wirst ein Wanderer zwischen den Welten sein, ein Zeuge dessen, was verborgen bleiben sollte."

Mit diesen Worten berührte Lyra Silas' Stirn. Ein warmer Strom durchzog seinen Körper, und er verspürte, wie sich etwas in ihm veränderte. Ein tiefes Wissen durchflutete ihn, klar und doch melancholisch. Er spürte die Bürde der Erkenntnis, eine leise Trauer um die verlorene Unschuld, aber auch eine unerschütterliche Dankbarkeit für die erlangte Wahrheit. Die Worte der anderen Hexen, Brunhildes Warnung vor der Tiefe des Felsens, Filias Lehre vom Flüstern des Windes, Morwens Offenbarung über die Schicksale des Wassers und Ignis' Weisheit von der inneren Glut – all das fügte sich nun in seinem Geist zu einem großen, klaren Bild. Er verstand, dass die Magie der Hexen nicht in Zaubersprüchen lag, sondern in der tiefen, ehrfürchtigen Achtung vor der Natur und ihren Gesetzen.

Als Silas die Augen schloss, spürte er, wie sich die Welt um ihn drehte und die magische Lichtung sanft entschwand, um einer vertrauten Waldkante Platz zu machen. Der große Besen, Symbol für den Flug zu neuen Erkenntnissen und die ständige Reise zwischen den Dimensionen des Seins, eine Aufgabe, die über das Sichtbare hinausreichte, schien ihm im letzten Moment einen stillen Gruß mit auf den Weg zu geben: Seine wahre Aufgabe war es nun, die Brücke zu sein zwischen dem Bekannten und dem Mysterium, ein Wächter der verborgenen Weisheit.

Das Vermächtnis am Backhiesel

Als Silas am nächsten Morgen erwachte, lag er nicht mehr auf der Lichtung, sondern am Rande des Waldes, nahe seines Dorfes. Die Sonne schien, die Vögel sangen, alles schien wie immer, doch für Silas war nichts mehr dasselbe. Er erkannte die Schönheit in jedem Blatt, lauschte den Geschichten in jedem Windhauch und verstand die Melancholie des Herbstes. Er konnte die Freude der Tiere nachempfinden und die Trauer des fallenden Laubes.

Silas kehrte nach Waldulm zurück, doch er war nicht mehr derselbe. Niemand fragte, wo er gewesen war, doch die Luft um ihn schien dicker, geheimnisvoller. Die Kinder am Brunnen verstummten, wenn er vorbeiging, und manch einer spürte eine tiefe, unerklärliche Ruhe, die von ihm ausging, als hätte er ein altes Lied des Waldes in sich getragen. Ein alter Dorfbewohner, der seit Jahren unter Schlaflosigkeit litt, erzählte seiner Frau am nächsten Morgen, er habe "lange nicht mehr so ruhig geschlafen", seit Silas wieder im Dorf war, und wusste nicht, warum. Silas wurde ein weiser Mann, ein Einzelgänger, der oft in den Wald ging und dessen Worte voller tiefer Einsicht waren. Manchmal, wenn die Dorfbewohner ihn mit misstrauischen Blicken musterten oder seine ungewöhnliche Stille kommentierten, vernachlässigte er die Kluft, die ihn nun von ihnen trennte. Doch er wusste, dies war der Preis seiner Erkenntnis. Man beobachtete ihn oft am Backhiesel [Anmerkung: Ein historischer Backofen, der oft als Treffpunkt dient] verweilen, nicht um zu rasten, sondern um die Geschichten zu lauschen, die das Wasser des Brunnens erzählte und die der Duft des frischen Brotes in die Luft trug. Es war, als würde hier das irdische und das magische Wissen zusammenfließen, und Silas war nun der stille Hüter dieses Flusses. Die Menschen respektierten ihn, doch niemand verstand wirklich die Tiefe seiner Augen oder die Melancholie in seinem Lächeln.

Er sprach nie von den Hexen, doch er lebte ihr Vermächtnis. Denn die größte Romantik liegt nicht immer in der Erfüllung, sondern in der Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, und die tiefste Philosophie offenbart sich oft in der Einsamkeit des Wissenden. Silas trug das Geheimnis der Waldulmer Hexen in sich, nicht als Fluch, sondern als ein Geschenk der Erkenntnis, das ihn zu einem ewigen Hüter des Verborgenen machte – ein stiller Zeuge der tiefen Mysterien, die der Schwarzwald für immer in seinem Herzen trägt. Und so erzählte der Wald selbst durch Silas die Geschichte von den Hexen, deren Magie in der Stille der Bäume, dem Echo der Steine, dem Tanz des Windes und der Klarheit des Wassers für immer weiterlebt, ein ewiges Vermächtnis für jene, die bereit sind, zuzuhören und zu sehen.

© 18.07.2025 Gerd Groß


Begleitheft zum Märchenpfad: Die Waldulmer Hexen und der Ruf der alten Erde

Ein stiller Pfad durch Mythos, Natur und Erinnerung

Willkommen auf dem Pfad der Waldulmer Hexen! Diese märchenhafte Wanderung führt Sie durch sieben ausgewählte Lesepunkte in den Wäldern rund um Waldulm. An jeder Station begegnen Sie einem Element des alten Wissens – in Gestalt einer Hexe, eines Symbols oder eines Liedes. Lassen Sie sich treiben, hören Sie zu – nicht nur mit den Ohren.

Stelle 1: Der Nebelpfad – Einstieg in den alten Pfad Ort: Nahe dem Kutzenstein, am alten Kreuzweg

Hier beginnt alles. Der Nebel liegt schwer auf dem Moos, die Zeit verliert ihr Maß. Erinnern Sie sich an Träume, an leise Stimmen? Vielleicht hören Sie schon den Ruf.

Stelle 2: Brunhildes Platz – Die Begegnung mit der Erde Ort: Lichtung mit alten Buchen

Brunhilde, die Erdenhexe, erwartet Silas – und Sie. Spüren Sie den Boden unter Ihren Füßen? Hier geht es um das Zuhören mit dem ganzen Körper.

Stelle 3: Filias Lichtung – Tanz der Erinnerung Ort: Im lichten Birkenhain

Filia lässt Silas tanzen, leicht wie Blütenstaub. Atmen Sie tief ein. Welcher Geruch erinnert Sie an Ihre Kindheit? Welcher Klang an eine Zeit, die nicht vergeht?

Stelle 4: Morwens Teich – Spiegelung & Trinken Ort: Verborgener Waldbach oder kleiner Weiher

Morwen spricht durch das Wasser. Trinken Sie, wenn möglich. Lauschen Sie dem Fließen. Welche Bilder steigen in Ihnen auf? Was spiegelt sich?

Stelle 5: Ignis' Höhle – Das innere Feuer Ort: Höhlenartige Felsformation oder Feuerstelle

Ignis stellt keine Fragen. Sie schweigt, bis etwas in Silas bricht – und neu entsteht. Was in Ihnen brennt, dürfen Sie hier denken. Oder lassen.

Stelle 6: Der schwebende Besen – Übergang zur Vision Ort: Weggabelung oder alter Platz mit weitem Blick

Ein großer Besen – Symbol für Aufbruch, für das Nicht-Fassbare. Setzen Sie sich. Schließen Sie die Augen. Wohin würde Sie der Besen tragen?

Stelle 7: Lyras Lied – Das alte Wissen Ort: Abschlussplatz mit Übersicht über Wald und Dorf

Lyra spricht nicht – sie singt. In Silas erkennt sie das Erinnernde. Welche Stimmen tragen Sie heim? Welches Lied klingt in Ihnen weiter?


Fazit

Ein außergewöhnlich stimmungsvolles Naturmärchen mit spiritueller Tiefe und klarer Stationenstruktur. Es vereint Landschaft, Mythen und eine zarte innere Heldenreise. Ideal für literarische Wanderformate, besonders mit ruhigem Lesetempo, Musik- oder Klangbegleitung und einem aufmerksamen Publikum. Das Märchen hat alle Qualitäten, ein Klassiker für nachhaltige Naturbildung zu werden – poetisch, einprägsam, wahr. 

Für alle Junggebliebene und Kinder.