Tage des Donners - Blog

05.07.2025

Kurzgeschichte:

Es waren die Tage des Donners, der Unsterblichkeit, der Sehnsüchte und unerfüllten Wünsche. Tage, die von grenzenloser Freiheit, aber auch von unergründlichen Ängsten durchzogen waren. Es gab keine festen Pfade, nur Ziele, die sich immer weiter vor mir erstreckten, als wollten sie nie erreicht werden. Kein Weg war zu steinig, kein Aufstieg zu mühsam, und doch blieben manche Straßen unbeschritten, manche Träume ungelebt. Es war eine Zeit der Unendlichkeit, eingebettet in den flirrenden Nebel meiner Träumereien.

Kaum der Dunkelheit entsprungen, brach das Leben über mich herein – grell, atemberaubend, unwirklich. Aus einem ersten, zaghaften Atemzug erhob sich mein Schrei, der den Beginn meiner Odyssee verkündete. Zunächst nur ein Funke, klein und schutzlos, doch mit einer Kraft, die sich mit jedem Herzschlag entfaltete. In einem wilden Tanz aus Licht und Schatten erstrahlte mein Dasein in unzähligen Farben, ein ewiges Auf und Ab. Kaum hatte ich die ersten unsicheren Schritte getan, schien mir die Welt bereits zu klein. Ich strebte nach Höherem, nach Ferneren, nach Mehr. Mal tastete ich mich vorsichtig voran, mal rannte ich, als könnte ich dem Stillstand entrinnen. Immer weiter, immer schneller, immer höher – doch war es je genug? Was war ich für ein Held, allein und doch verloren in der Menge.