Die Sage vom Verborgenen Garten und dem Heiligen Wissen in Schwarzach

Das verlorene Pergament
Schon im Jahr 826 stand die ehrwürdige Benediktinerabtei Schwarzach inmitten der Rheinebene, ein stattliches Reichskloster mit eigenem Marktrecht, dessen Mauern dem Glauben und der Gelehrsamkeit gewidmet waren. Das mächtige Schwarzacher Münster, die Abteikirche, erhob sich bereits gen Himmel, seine romanischen Formen zeugten von alterhrwürdiger Geschichte. Doch auch in einem bereits etablierten Kloster gibt es Geheimnisse und Schätze, die sich erst im Laufe der Jahrhunderte offenbaren.
In jenen Tagen, als das Wissen oft nur in abgelegenen Skriptorien alter Klöster bewahrt wurde, geschah ein großes Unglück. Eine äußerst seltene und kostbare Schriftrolle, die nicht nur göttliche Offenbarungen, sondern auch tiefes Wissen über die Heilkräfte der Natur und die Geheimnisse des Gartenbaus enthielt, war in großer Gefahr. Einst aus fernen Kulturen in die Abtei gelangt und dort sorgsam verwahrt, ging sie in den Wirren der Zeit, vielleicht bei einem Überfall oder einem Unglück, verloren. Man glaubte, sie sei für immer dahin.