Die Sage vom Stein des Gelübdes und dem ewigen Vermächtnis

Schwarzacher Münster
Lange bevor das stattliche Schwarzacher Münster in seiner heutigen Pracht erstrahlte und die Klostermauern den Lauf der Zeit überdauerten, war das Land an der Acher, umspült vom späteren Mühlbach, noch ein wilder und unwirtlicher Ort. Hier und da zeugten nur vereinzelte Jägerpfade von menschlicher Präsenz.
Eines Herbstes, als die Nebel dicht über der Rheinebene lagen und die Tage kürzer wurden, geriet eine kleine Gruppe Benediktinermönche aus dem fernen Straßburg in große Not. Sie waren vom Bischof von Straßburg entsandt, um einen geeigneten Ort für eine neue Glaubensstätte zu finden – ein Bollwerk des Gebets, der Gelehrsamkeit und der Hilfe für die Menschen in diesen noch unerschlossenen Gebieten. Doch ein plötzlicher, unerwarteter Sturm brach über sie herein. Der Himmel verdunkelte sich, Sturmböen peitschten ihnen ins Gesicht, und sintflutartige Regenfälle verwandelten die ohnehin sumpfige Ebene in einen reißenden Strom. Ihre Kutsche blieb im Morast stecken, die Pferde scheuten, und die Mönche sahen sich einer todbringenden Flutwelle gegenüber, die von den angeschwollenen Flüssen herandrängte.