Die Sage vom Ruf des Schwarzen Wassers

15.07.2025

Gründung vom Münster in Schwarzach

Tief in der Rheinebene, wo sich einst dichte Wälder ausbreiteten und der Acherner Mühlbach seinen Weg durch das Land bahnte, lag vor langer Zeit ein kleiner, geheimnisvoller Flecken Erde. Die wenigen Bauern und Jäger, die sich in diese Gegend wagten, sprachen mit ehrfürchtigem Respekt von einem Ort am Bach, an dem das Wasser eine seltsam dunkle, fast tintenschwarze Farbe annahm. Man munkelte, dort läge ein uraltes Geheimnis verborgen, eine Kraft, die weder gut noch böse war, sondern einfach alt. Die Einheimischen nannten diesen Bachabschnitt ehrfürchtig das "Schwarze Ach", und nur die Mutigsten oder Verzweifeltsten näherten sich ihm, in der Hoffnung auf unerklärliche Heilung oder Antworten.

In jenen Tagen, als das Land noch wild war und der Ruf des Glaubens in die entlegensten Winkel getragen wurde, zog eine kleine Gruppe frommer Benediktinermönche durch die Gegend. Sie waren auf der Suche nach einem Ort, der rein genug und doch voller Potenzial war, um eine neue Abtei zu gründen – ein Bollwerk des Gebets, der Gelehrsamkeit und der Hilfe für die Menschen. Doch tagein, tagaus fanden sie keinen Frieden, keine klare Führung.